| Rolle 
/ Charakter Gloria 
[Sopran]Aquilantes Tochter
 Lionetto 
de' Ricci [Tenor](oft auch Lionello oder Leonello)
 Lionetto von Ricci:
 genannt "Il Fortebrando"
 Ein Söldnerführer (condottiere) 
bzw. ein ghibellinischer Hauptmann
  Der Name Ghibellinen ist für das 
mittelalterliche Italien die Bezeichnung für die Parteigänger des Kaisers.
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 1.Fassung
 Folco 
[Bariton]
 2.Fassung
 Bardo 
[Bariton]
 Aquilantes Sohn
 Aquilante 
de' Bardi [Bass]Aquilante von Bardi:
 Mitglied der "Signoria" {Stadtrat 
von Siena}
  Als Signoria (Signorie) wird in der historischen Forschung 
die Form monokratischer Herrschaftsausübung bezeichnet, die in den Kommunen Ober- 
und Mittelitaliens zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert weit verbreitet war. Signoria 
bezeichnet dabei die faktische Regierungsform, bei der ein „Herr“ (signore) an 
der Spitze stand, ein „starker Mann“. Signoria nannte sich gewöhnlich auch die 
Ratsversammlung, die den signore und auch andere Beamte wählte.
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 Il 
vescovo [Bass]Der Bischof
 La 
Senese [Sopran]Die Sienserin
 Orvietana 
 [Mezzo]Eine Frau aus Orvieto
 (In 
der 2.Fassung nicht mehr vorhanden)
 Un 
banditoreEin Ausrufer
 | Hintergrund 
/ BackgroundZwei 
Fassungen:Nach weiteren Aufführungsserien von "Gloria" in Genua, 
Rom und Neapel zog Francesco Cilèa, wohl auf Grund der Reaktionen von Presse 
und Publikum, die Oper zurück.
 Ettore Moschino [Librettist] wurde mit 
einer grundlegenden Überarbeitung des Librettos beauftragt. Die Änderungen 
bezogen sich in Akt I auf einige wenige sprachliche Retuschen, in Akt II auf eine 
nahezu neue Konzeption und in Akt III auf eine neue Schlußgestaltung. Cilèa 
selbst nahm zahlreiche Modifikationen an der Partitur vor.
 Historische 
Geschichte:
 .jpg) Die 
toskanische Stadt Siena und die historisch-politische Situation des 14.Jahrhunderts 
bilden das Zentrum der Oper, während die tragisch endende Liebe zwischen 
Gloria und Lionetto zwar ein individuelles Schicksal beschreibt, aber zugleich 
Sinnbild dieser allgemeinen Situation ist. Darüber hinaus wird das an der 
historischen Realität orientierte Sujet auf die aktuelle politische Situation 
der 1910er Jahre in Italien rückgebunden. Die historische Oper avanciert 
zur Parabel. Gerade diese inhaltliche Zielsetzung aber ist insofern in der Endfassung 
relativiert, als der politische Konflikt gleichsam verkürzt und ins Private 
umgebogen wird. (...) 
 Die zweite Fassung von Ettore Moschino greift in 
zwei Aspekten nachhaltig in die ursprüngliche Konzeption des Librettos ein. 
Die Auseinandersetzung zwischen Bardo und Gloria im zweiten Akt wird erweitert, 
während der Auftritt Lionettos mit den Offizieren und damit das machtpolitische 
Element in der Figur des Protagonisten eleminiert ist. Darüber hinaus erscheint 
die politische Motivation der Handlung im zweiten Akt beseitigt, denn Bardo wird 
nicht gefangengenommen und er trifft insofern nicht mit seinem Kontrahenten zusammen, 
der ihm verzeiht. Der Schluß des zweiten Aktes gerinnt einzig zu einem Liebesduett. 
(...)
 Während in der 1.Fassung der öffentliche Raum des Doms in 
Siena den szenischen Rahmen bildet, wird die Handlung in der 2.Fassung in die 
'private' Kapelle der Bardi verlegt. Insofern realisiert Ettore Moschino in seiner 
Umarbeitung auch szenisch eine Verschiebung von der übergreifenden historischen 
Bedeutung der Handlung hin zu einem privaten Konflikt.
 Quelle: H.-J.Wagner 
"Fremde Welten" 1999
 Hörbeispiele: 
96 kbit/s, MP3* Gloria  O 
mia cuna...
 Margherita Roberti [Sopran]
 08.07.1969 Turin RAI
  2:49 Min Renée Fleming [Sopran]
 08.2008
  3:17 Min ** 
Lionetto  Pur dolente son io...Flaviano 
Labò [Tenor]
 08.07.1969 Turin RAI
  2:34 Min |