Rolle
/ Charakter Cornill
Schut [Tenor] Ein
Maler hist.: Cornelis
Schut (1597 - 1655) war ein flämischer Maler. http://de.wikipedia.org Joos
van Craesbeecke [Bariton] Ein
Maler hist.: Joos
van Craesbeeck, auch Joos(t) oder Josse van Craesbeek, Craesbecke bzw. Craesbeke
(1605 - c.1660), war ein flämischer Maler und Bäcker. http://de.wikipedia.org
Frans
Hals [Bass] Ein
Maler hist.: Frans
Hals (c.1580/85 - 1666) war ein holländischer Maler. http://de.wikipedia.org Elisabetta
van Thourenhoudt [Sopran]
Elisabeth von Thourenhoudt
Cornelis' Geliebte Später Nonne im Karmeliterinnenkloster hist.
Familienname: Van Thurenhout Gertrud
[Mezzo] Cornelis' Geliebte La
vecchia Kettel [Alt]
Die alte Kettel Elisabeth's
Erzieherin und Begleiterin |
Hintergrund
/ BackgroundVon
"Cornill Schut" zu "Pittori fiamminghi":
Nach
dem Erfolg des "Vasall von Szigeth" entdeckte Smareglia die Romanbiographie
eines flämischen Malers namens Cornill Schut aus dem 17. Jahrhundert, in dem der
Kontrast zwischen dem Streben nach der reinen Kunst und der Liebe zur Kunst getrübt
wird durch die Käuflichkeit des Erfolgs und der Erotik. Dieser Maler war nicht
besonders bekannt, aber Smareglia identifizierte sich sehr mit ihm wegen einiger
persönlicher Ähnlichkeiten. Er stellte das Werk dem Librettisten Luigi Illica
vor, der danach das Libretto in 3 Akten schrieb. Es wurde kein Meisterwerk, aber
es ist gut geworden, und Smareglia war begeistert. So entstand eine neue Oper,
die in ihrer ersten Version "Cornill Schut" hieß. Sie hatte 1893
Premiere am Nationaltheater Prag in tschechischer Sprache, danach erfolgte eine
Aufführung in deutsch am Hoftheater in Dresden. Die Oper wurde in beiden Städten
sehr gut aufgenommen, sogar mit Ovationen. Hier
wendet Smareglia zum ersten Mal seine Vorstellung von der Musik an, sein Musikideal
“freske”, wo auch noch der kleinste gesungene Text in Musik eingebettet wird,
so daß es kein konventionelles “Flicken” der Handlung gibt. Auch
der banalste Satz im Text entspringt der Musikinterpretation mit der Folge, daß
die Handlung manchmal wegen der Musik verlängert wird. Smareglia folgte dem Ideal
vom “allumfassenden Musiktheater”, das nicht nur aus “Rezitativen”, “Arien” und
symphonischen Einlagen bestand, sondern vornehmlich der musikalischen Motivation
folgte. Seine
starke und unübersehbare Identifikation mit der Hauptfigur veranlaßte ihn, die
Oper zu überarbeiten und 1917 den ursprünglichen Titel in "Flämische Maler"
zu ändern, wodurch sie nicht “nur” auf eine Person fixiert, sondern zu einer künstlerisch-professionellen
“Korporation” wurde. Da er mit dieser Oper auf die ethische Komponente eingehen
wollte, die nicht nur ein Problem von Cornill Schut war, generalisierte er eine
künstlerisch-intelektuelle Realität, die ständig sich im Konflikt zwischen der
Ehrlichkeit (die nicht mit Gold und Ruhm zahlt) und einem Kompromiß (der mit Erfolg
bezahlt, aber das Gefühl negiert) befindet. In dieser Oper “recycelt” er auch
das Material, das er für die Oper “Bianca da Cervia” benutzt hat, was der Oper
ein jugendliches Feuer gibt. Hier bearbeitet Smareglia “symphonische” Gesangsabschnitte
so, daß die Sänger im Gegensatz zum einfachen hedonistisch gefälligen “Belcanto”
eine große Intensität im Ausdruck erreichen. Quelle: Fabio Vidali "Antonio
Smareglia" |