Hörbeispiele:
96kBit/s, MP3
14.11.1992 CD NAXOS Dir.: A.Zedda - NRCO L.Orgonasová
(Amina), R.Giménez (Elvino), F.Ellero D'Artegna (conte Rodolfo), Dilbèr
(Lisa) |
Rolle
/ Charakter Amina
[Sopran] Eine von Therese
angenommene Waise Elvinos Verlobte
Elvino
[Tenor]
Ein reicher Gutsbesitzer
Verlobter von Amina
conte Rodolfo
[Bass]
Graf Rudolf:
Gutsherr des Dorfes
Lisa
[Sopran]
Die Wirtin
Elvinos Liebhaberin
Teresa
[Mezzo oder Alt]
Therese:
Eine Müllerin
Alessio
[Bariton oder Bass]
Alexis:
Ein Dorfbewohner
Lisas Liebhaber
Un notaio (auch
notaro) [Tenor oder Bariton]
Ein Notar
| Hintergrund
/ Background
Das
Libretto verfasste Felice Romani nach einer literarischen Vorlage "La
sonnambule ou L’arrivée d’un nouveau seigneur“ von Eugène Scribe. Das im
Libretto gezeichnete Sujet eines oberflächlich heilen Zusammenlebens in
einem Schweizer Alpendorf bildete für Bellini jedoch lediglich die Folie
zu einer Geschichte über die fragilen Abgründe menschlicher Existenz, deren
Doppelbödigkeit sich hinter der Fassade der ländlich-pastoralen Handlungselemente
verbirgt.
Bei aller musikalischen Schönheit brodeln unter der Oberfläche der Idylle
Eifersucht, Neid und Misstrauen. Die Titelheldin Amina verirrt sich in der
Nacht vor ihrer Hochzeit schlafwandelnd im falschen Zimmer, was Anlass zu
finsteren Gerüchten und Mutmassungen gibt. Die Missverständnisse lösen sich
auf, und die ins Lebensglück erwachte junge Frau fällt ihrem Bräutigam schliesslich
in die Arme.
Bei der Uraufführung wurde die Oper mit dem Ballett "Furore d’amore"
aufgeführt und Vincenzo Bellini selbst dirigierte. Der russische Komponist
Michael Glinka war ebenso anwesend.
Besonders bekannt ist die Arie der Amina Ah! non credea mirarti...,
in der die Schlafwandlerin am Ende der Oper ihre Liebe zu Elvino erklärt.
Diese Rolle wird ab und zu auch von einem Mezzo gesungen (z.B. Frederica
von Stade oder Cecilia Bartoli).
Das Incipit* von Noten und Text sind in Bellinis
Sarkophag eingraviert.
Aminas
Arie Ah! Non credea mirarti, si presto estinto, o fiore...
/ Ah ich hätte nicht geglaubt, oh Blume, dich so schnell verwelken zu
sehen...
*
Als Incipit bezeichnet man die ersten Worte eines literarischen oder fachwissenschaftlichen
Textes, manchmal auch den Anfang eines Notentextes.
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