Rolle
/ Charakter Elda,
una giovine orfanella
[Sopran] Eine
junge Waise Il
re di Leira [Bariton oder Bass] Der
König von Leira (a.Q.: Gott des Meeres) Ulla
di Behrung, la
nipote del re [Sopran oder Mezzo] Die
Nichte des Königs Sveno,
udaller di Kerzhaven
[Tenor] Landbesitzer
von Kerzhafen (eine Stadt im ehemaligen Ostpreußen) Ein Udaller
ist eine Person, die Ländereien ohne eine ursprüngliche Urkunde und ohne einen
feudalen Anspruch her, besitzt. Magno,
guerriero e capo
degli Scaldi [Bariton
oder Bass] Krieger
und Anführer der Warmier Die Warmier (Varmienses, Hermini) wohnten
am Frischen Haff zwischen den Flüssen Passarge und Pregel. Auf ihrem Gebiet
lag die Stadt Braunsberg / Braniewo. Der Volksname lebt im Landesnamen Ermland
weiter.
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Die erste urkundliche Erwähnung „Warmia“ stammt aus dem Jahre
1249. Der Name kann zu prußisch wormyan, warmun »rot« gestellt werden.
„Wormeland“ heißt es 1262, und erst 1299 erscheint der Begriff „Ermelandt“.
Dieses ist der deutsche Name der prußischen Landschaft.
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Luitlando,
lo scudiero di Sveno Der Schildknappe von Sveno Schildknappe
(auch Knappe, Page oder Edelknecht) hieß im Mittelalter ein ritterbürtiger junger
Mann (Edelknabe), der bei einem Ritter das Waffenhandwerk erlernte. Weil er seinem
Herrn häufig den Schild nachtrug, wurde er auch „Schildträger“ (spät-lat.: scutarius,
scutiger, scutifer) oder „Waffenträger“ (armiger) genannt.
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Vilberga,
la damigella di Ulla [Sopran] Die
Magd von Ulla Un
cavaliere [Bariton] Ein
Ritter Valdemaro,
l'araldo del re Waldemar: Der Herold des Königs Der
Herold (von altfranzösisch heralt ‚Heerverwalter‘) war im Mittelalter ein offizieller
Bote eines Lehnsherrn, eine Vorform des Diplomaten.
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Hintergrund
/ Background Entstehung:
Daß D'Ormeville dem Libretto einen anderen Titel als den originalen
"Loreley" gab und die Szene in den skandinavischen Norden
(1) verlegte, lag an der
Furcht, Emanuel Geibel könne wie gegen Bruchs Vertonung auch gegen
diejenige Catalanis Einspruch erheben, denn die Szenenfolge in Elda
ist fast genau identisch mit derjenigen in Geibels Drama. Dieser hat
die Handlung aber zusätzlich mit keltischen Architekturelementen
belebt (z.B. der Strand mit Odinstempel und ein keltischer Friedhof),
jene Bilder, die man von den früheren italienischen Opern mit schottischen,
nordischen oder auch ossianischen Stoffen her kennt.
So hat sich etwa von der nicht berühmt gewordenen Ossian-Oper "Aganadeca"
von Carlo Saccenti (1817) für das Teatro San Carlo in Neapel entstanden,
ein Bühnenbildentwurf erhalten, der sich unmittelbar mit D'Ormevilles
Szenenbeschreibung für die »scena 2« in Verbindung
bringen ließe. Selbst für die Gestalt Elda und ihre Positionierung
auf einem Felsen »scena 9« könnte man die einsam am
felsigen Hügel umherirrende Ossian-Figur Colma bzw. Comala (2),
wie sie viele Stiche zeigen, als Vorbild anführen.
Quelle: M. Jahrmärker "Themen, Motive und Bilder des
Romantischen" 2006
(1) Handlungsort bei D'Ormeville
ist an der Meereküste der Ostsee (Ostpreußen) und nicht Skandinavien
- vielleicht hat es aber Frau Jahrnärker abgeleitet von der Stadt
Leira in Norwegen und der Rollenbezeichnung "Der König von
Leira". Ebenso sind die Angaben bei den nebenstehenden Rollen für
die Verortung hilfreich, wobei wir Kerzhafen bisher nicht finden konnten
(um 1800 hieß es noch so), da es wahrscheinlich eine Umbenennung
gegeben hat.
(2)
(Abb.: Comala bei
nächtlichem Sturm auf Felsen)
Mit dem Charakteristischen im italienischen Musiktheater
ist anfangs vor allem ein von der Tradition abweichenden, charakteristischer Ort
mit den für ihn typischen Bewohnern gemeint - die Alpen, eine wilde Bergwelt,
ein exotisches Land oder der europäische Norden. Neuartige Naturbilder und
neuartige Stimmungen - solche des Grauens und Erschauderns - kamen zuerst vor
allem mit denjenigen Opern und Balletten auf, die die Ossian-Epen inspiriert hatten
(...). Deren Themen sind kriegerische Heldentaten fern vergangener Zeiten, reine
Liebe und unverbrüchliche Treue, angesiedelt in einer unwirtlich wilden,
von Nebeln, Stürmen und Geistern der Verstorbenen beherrschenden Berg- und
Gebirgswelt des kaledonischen Nordens. Quelle: M. Jahrmärker "Themen,
Motive und Bilder des Romantischen" 2006 Ballettmusik: Richard
Bonynge [Dirigent] hat die Ballettmusik "Danza delle Ondine / Tanz der Undinen"
(6:58 Min) aus "Elda" zusammen mit dem
London Symphony Orchester (LSO) auf dem Label DECCA "Hommage To Pavlova"
eingespielt. Dieses Stück wurde auch bereits im Radio beim WDR 3 am 29.03.2010
und bei OE1 am 15.02.2011 ausgestrahlt. |