Rolle
/ Charakter Federico
Löwe [Tenor] Friedrich Löwe: Ein Student Freund von
Worms Carlo
Worms [Bariton]
Karl Worms: Ein Student Ricke
[Sopran] Karls
Verlobte Giovanni
Filipo Palm [Bass]
Johann Philipp Palm: Buchhändler
und Verleger Crisogono
[Bariton oder Bass]
Ein Student Karls Adjutant Jane
[Mezzo] Rickes
Schwester Lene
Armuth [Mezzo]
Eine alte Bettlerin Il
pastore protestante Stapps [Bass]
Der protestantische Pastor
Stapps Luigi
Adolfo Guglielmo Lützow [Tenor]
Ludwig Adolf Wilhelm (Freiherr
von) Lützow Hedwige
[Mezzo] Hedwig Carlo
Theodore Körner [Tenor]
Karl Theodor Körner Peters
[Bass] Ein
Viehtreiber Il
capo della polizia tedesca [Bass]
Der deutsche Polizeihauptmann Un
capitano Ein
Hauptmann Jebbel
(bambino) [Knabensopran]
Jebbel als Kind Lene Armuths
kleiner Neffe Jebbel
(giovane) [Sopran oder Mezzo] Der
inzwischen herangewachsene Jebbel Una
signora Eine
Dame Una
donna Eine
Frau (Erscheinung von Königin Luise) Un
poliziotto Ein
Polizist | Hintergrund
/ BackgroundInhalt:
Deutschland
im Jahr 1806: Deutschland im Strudel der napoleonischen Befreiungskriege. Friedrich
Löwe ist ein radikaler Studentenführer. Er will die Bevölkerung gegen die französische
Besatzung aufwiegeln und das zersplitterte Deutschland einen. "Siegen oder
Sterben" lautet die Devise. Demgegenüber vertritt sein Freund Karl Worms idealistischere
Philosophien, lehnt sich an Schiller an und will den Kampf mit der Feder führen.
Verliebt sind beide in Ricke, mit der Friedrich verlobt ist, die aber während
seiner Abwesenheit ein Verhältnis mit Worms hat. Ricke wird gefühlsmässig zwischen
den beiden Studenten zerissen. Als das Gerücht auftaucht, Worms sei im Kampf gefallen,
hofft Ricke auf eine unbeschwerte Zukunft an der Seite Friedrichs. Doch ausgerechnet
am Tag der Hochzeit taucht Worms schwer verwundet wieder auf. Ricke brennt mit
Worms durch, gesteht aber auch in einem Abschiedsbrief Friedrich ihre Liebe. Einige
Jahre später: Friedrich hat Worms aufgespürt und will sich rächen. Worms will
sich von Friedrich töten lassen. Königin Luise erscheint. Gemeinsam setzen die
ehemaligen Freunde ihre Hoffnung auf ein befreites Deutschland. Germania lautet
die Losung. Sie ziehen in die Völkeschlacht bei Leipzig. Auf dem Schlachtfeld
findet Ricke den gefallenen Worms und den verwundeten Friedrich. Sie legt sich
neben ihn, er stirbt.
Werk: Baron Alberto Franchetti stammte aus einer
wohlhabenden jüdischen Familie. Er studierte unter anderem bei Rheinberger in
München. Bekannt ist seine Ablehnung der Vertonung von Libretti wie "Andrea
Chénier" oder "Tosca" welche später durch Giordano respektive
Puccini zu Welterfolgen wurden. Doch auch Franchettis Werke, welche ganz in der
Nachfolge Verdis verschiedene Stile des 19. Jahrhunderts zu einer durchaus eigenständigen
veristischen Musiksprache verschmelzen, waren zunächst recht erfolgreich. "Germania"
wurde von Toscanini an der Scala mit Caruso und Amelia Pinto am 11.03.1902 uraufgeführt
und von einigen Bühnen weltweit nachgespielt. Doch aufgrund seiner jüdischen Abstammung
wurden seine Werke in Deutschland (und auch in Italien) nach 1933 von den Bühnen
verbannt. Neben "Germania" war "Cristoforo Colombo" sein größter
Bühnenerfolg. Franchettis musikalische Sprache kann weder des Kompnisten Verehrung
für Wagner noch seine italienischen Wurzeln leugnen. So bewundert man einerseits
den gekonnten deklamatorischen Stil, andererseits auch die mitreissenden ariosen
Aufschwünge, vor allem in der Tenorpartie. Die beiden Arien Studenti! Udite...
und No, non chiuder gli occhi vaghi... wurden, dank Carusos Plattenaufnahmen,
zu grossen Erfolgen. Spannend ist auch das höchst überraschend gestaltete "Intermezzo
sinfonico", welches die Völkerschlacht bei Leipzig höchst einfühlsam und
unprätentiös musikalisch umsetzt. Zur Kolorierung des Schauplatzes verwendete
Franchetti auch deutsches Liedgut, so Carl Maria von Webers Vertonung von »Lützows
wilde Jagd« oder das Studentenlied »Gaudeamus igitur«. Hörbeispiele
& weitere existierende Aufnahmen: 96 kbit/s, MP3 *
Worms
Io pure la visione... È la patria contrada... Matteo
Dragoni [Baritom] 17.04.1922
3:25 Min Henry Lakowski [Bariton] 27.04.1985 New York
6:41 Min
**
Federico
Studenti! Udite!... Enrico Caruso [Tenor] 11.04.1902
1:49 Min 14.03.1910
2:29 Min Mario Gilion [Tenor] 1908
2:22 Min Edoardo Garbin [Tenor] 1910
2:17 Min Giuseppe Opezzo (Oppezzo) [Tenor] (zw.1911 und 1914)
2:00 Min Piero Pauli [Tenor] 03.06.1933
2:18 Min Joseph Wolverton [Tenor] 27.04.1985 New York
2:21 Min José Cura [Tenor] 07.1999
1:53 Min Marco Berti [Tenor] 2006
2:30 Min (ebenso Elvino Ventura, Francisco Vinas, Salvatore Cottone, Giuseppe
Taccani)
*
Worms
Tu m’eri innanzi... Pasquale Amato [Bariton] 1909/10
2:37 Min
**
Federico
Ah vieni qui... No, non chiuder gli occhi vaghi... Enrico
Caruso [Tenor] 19.04.1903
2:59 Min Piero Pauli [Tenor] 04.06.1933
2:30 Min (ebenso Elvino Ventura, Giuseppe Agostini, Francesco Vinas, Salvatore
Cottone)
*
Worms
Ferito, prigionier, volli fuggire...
Appena il suolo santo... Giuseppe de Luca
[Bariton] 1907 (mit Klavier)
3:05 Min Pasquale Amato [Bariton] 1909/10
3:23 Min Carlo Galeffi [Bariton] 1911
3:33 Min Umberto Urbano [Bariton] 1925
4:15 Min (ebenso Mario Sammarco, Riccardo Stracciari, Domenico Viglione-Borghese) Attilio
D'Orazi [Bariton] 1955 Turin RAI
***
Ricke
All'ardente desio... Amelia Pinto [Sopran] 11.04.1902
(mit Klavier)
3:15 Min Nelly Pucci [Sopran] 1955 Turin RAI
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Worms
Orsù, finiam! Codesto picciol odio... Pasquale
Amato [Bariton] 1910
2:34 Min (ebenso Riccardo Stracciari, Mario Sammarco)
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Intermezzo sinfonico & coro Pietro Argento [Dirigent] 1955
Turin RAI Renato Palumbo 2006 Berlin
7:18 Min
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Federico
Qui spira arcano... Giuseppe Agostini [Tenor] c.
06.1905
2:06 Min |