Rolle
/ Charakter Vito
Amante [Tenor]
Veit Amante: Ein Färber Cristina
[Sopran] Christine:
Eine Prostituierte Annetiello
[Bariton] Amelias
Gatte Ein Trinker (in der rev. Fassung "Il voto" ist die Rolle
nicht mehr vorhanden) Amalia
[Mezzo] Amelia:
Anetiellos Gattin und Veits Geliebte Marco
[Bariton] Markus:
Ein Barbier Nunzia
[Sopran] Eine
Friseuse | Hintergrund
/ Background Entstehung: Seine
erste Oper "Marina" schrieb Giordano für einen gehobenen Wettbewerb
des Verlagshauses Sonzogno im Jahr 1888. Giordano war hier der jüngste von 73
Kandidaten und erreichte im Wettbewerb den 6. Platz. Pietro Mascagni hat später
einen Akt dieses Werks in seiner Oper "Cavalleria rusticana" eingebaut.
Giordano hat im Zuge dieses Wettbewerbs das Interesse des genannten Verlagshauses
für den Auftrag einer Oper für die Saison 1891/92 geweckt. Daraufhin entstand
die Oper "Mala vita" (Libretto: Nicola Daspuro 1889, inspiriert von
den Volkstümlichen Szenen aus Neapel in drei Akten von Salvatore Di Giacomo und
Goffredo Cognetti). Dieses Drama dreht sich um einen Arbeiter, der die Rettung
einer Prostituierten gelobt, wenn er dafür die Genesung von seiner Tuberkulose
erreicht. [Als die Oper 1892 in Rom aufgeführt wurde, löste sie wegen
ihrer allzu realistischen Darstellung neapolitanischer Missstände einen Skandal
aus und wurde bis zu ihrer Umarbeitung 1897 zurückgezogen. (DF: vgl. die Aussage
unten von H.-J.Wagner)] Immerhin machte diese Oper auf den neuartigen Ausdruck
des beginnenden Stils des Verismus aufmerksam. Sie wurde noch im gleichen
Jahr an der Wiener Staatsoper, an der Berliner Kroll-Oper und in Prag mit großer
Zustimmung aufgeführt. Quelle: http://de.wikipedia.org Inhalt
und Resonanz: Das
in der Oper vorwaltende Thema ist nicht die Anbahnung und das Scheitern der Liebesbeziehung
zwischen dem Färber Vito Amante und der Prostituierten Cristina, sondern
die Darstellung des Färbermilieus (Quartiere Basso Porto) im Hafen von Neapel
und die Thematisierung der Lebensverhältnisse einer gesellschaftlich ausgegrenzten
Frau. Di Giacomo (Vorlage) bleibt nicht bei der Schilderung eines pitoresken Ambientes
oder einer rührseligen Liebesgeschichte stehen, sondern zeigt in kritischer
Schärfe, wie eine korrumpierte Moral und eine religiöse Scheinwelt das
Zusammenleben der Menschen bestimmen. Hier
liegt die Ursache für die spannungsvolle Rezeptionsgeschichte von "Mala
vita" begründet. Die Uraufführungam Teatro Arhentina in Rom am
21 Februar 1892 war, trotz vereinzelter Proteste während des dritten Aktes,
sowohl beim Publikum als auch bei der Presse ein Erfolg. Positive Aufnahme fand
die Oper zudem bei der Sonzogno-Tournee 1892 in Wien. In Neapel aber wurde
die Oper bereits nach einer Aufführung am 27 April 1892 aufgrund heftiger
Proteste des Publikums vom Spielplan abgesetzt. (...) Der Realismus des Sujets
und der Szene blieb ein kritischer Realismus; er ließ sich für das
adelige bzw. bürgerliche Opernpublikum in Neapel nicht länger in exotische
Ferne rückem. Quelle: H.-J.Wagner "Fremde Welten" 1999 |