Rolle 
/ Charakter Américo 
[Tenor] Amalrich: Sohn 
des Grafen Roderich und in Brasilien geboren  Offizier 
der portugiesischen (lat. lusitanian) Armee   La 
contessa de Boissy (condesa Boissy) [Sopran]  
Gräfin von Boissy: Eine 
französische Dame (eine Hugenottin) und lebt in Nitheroy (Niteroi) Il 
conte Rodrigo (conde Rodrigo) [Bass]  
Graf Roderich:  Ein portugiesischer 
Edler und Gutsherr bzw. Feudalherr sowie Pflanzer in Guipacare (am Fluss Parahyba) Ilarà 
(auch Ilàra) [Sopran] Dienerin 
bzw. Magd des Grafen  Eine 
indigene Gefangene  „indigen“: tatsächlich setzt sich das Wort aus 
dem Altlateinischen indi- (indu-), „innen, ein-“ und -genus = „geboren“ zusammen, 
was direkt als „eingeboren“ bzw. „Eingeborener“ zu übersetzen wäre. https://de.wikipedia.org Iberè 
(auch Ibère, Iberé) [Bariton]  
Gefangener Häuptling der Tamoyos und Sklave des Grafen  Der Stamm 
der Tamojos (auch Ararapac genannt)
  Gianfèra 
[Bariton]  Der 
Gutsverwalter des Grafen Goitacà 
(Goitacaz, Gojatacaz) [Bass]  
Ein brasilianischer Häuptling (Einer 
der Führer der indigenen Krieger)
  Leon 
(Lion) 
[Bass]  Leo:  
Diener der Gräfin Guaruco 
(Guarûco)  [Tenor] (Einer der Führer der indigenen Krieger) Tapacoà 
[Tenor]  (Einer der Führer der indigenen Krieger) Tupinambà 
[Bariton] (Einer der Führer 
der indigenen Krieger)  Die Tupinambà waren ein indigenes Volk, 
das einst an der Küste Brasiliens lebte und Tupi sprach.  
http://de.wikipedia.org  Botocudo 
(Botocûdo)   Botokuden (portugiesisch: botocudos, abgeleitet 
von botoque = Holzpflock) ist eine Bezeichnung für Indianer, die in den Wäldern 
des südöstlichen Brasilien, hauptsächlich auf dem Gebiet des Bundesstaates Minas 
Gerais, lebten. http://de.wikipedia.org Carijó 
  Carijós, auch genannt 
Cariós, Carioes und Carians, waren bis zum 16. Jahrhundert die Eingeborenen (eher 
zu den Goyatacazes zãhlend), die im Gebiet von Cananeia im Bundesstaat São Paulo 
bis zum Lagoa Dos Patos im Bundesstaat Rio Grande Sul im Süden Brasiliens, lebten. Caiapó 
(Kayapó)  
Die Kayapó, auch Kaiapó oder (portugiesisch Caiapó), sind ein Indianervolk des 
Amazonasgebiets im brasilianischen Mato Grosso und Pará. http://de.wikipedia.org Arari 
(Arary)   Das 
Wort Arari im Tupi-Guarani bedeutet »kleiner Ara«.  |  
Hintergrund 
/ BackgroundAntônio 
Carlos Gomes entwarf das Werk als Beitrag im Kampf gegen die damals in Brasilien 
noch legale und durchaus übliche Sklaverei. Das Thema basiert auf der ursprünglichen 
Arbeit "O Escravo e o Imigrante / Der Sklave und die Einwanderer" des 
brasilianischen Schriftstellers und Historikers Alfredo d'Escragnolle Taunay (1843-1889).  Als 
Gomes 1880 nach Italien zurückkehrte, hatte der Komponist einen Entwurf für ein 
Libretto von seinem Freund, dem Vicomte von Taunay geschrieben. Dieses hatte der 
italienische Librettist und Übersetzer Paravicini aber nicht akzeptiert. Um Konventionen 
der Oper gerecht zu werden, hatte er akzeptable Änderungen in dem Drama von Taunay 
vorgenommen. Paravicini datierte das Datum der Oper mehr als zwei Jahrhunderte 
zurück, von 1801 auf 1567. Er änderte die Hauptcharaktären von Schwarzen 
zu Indianern, die Mulatten Ricardo und Analía wurden zu den Indianern Iberê und 
Ilarà und die portugiesische Adlige wurde zu einer französischen Gräfin. 
Der Librettist war auch gegen die Aufnahme einer »Hymne an die Freiheit«, 
die von Giacinto Giganti geschrieben war. Sie mussten vor Gericht gehen, um diese 
Angelegenheit zu klären, aber die italienische Justiz begünstigte den Italiener.
 Die 
Oper hätte 1887 in Bologna aufgeführt werden sollen, wurde aber vom Spielplan 
genommen. Neben einer Klage wurden noch weitere Verzögerungen der zwei konkurrierenden 
Verlage Lucca (Gomes' 'Verleger) und Ricordi verursacht. Jeder Verleger wetteiferte 
für seine Oper, diese an der Mailänder Scala produzieren zu dürfen. 
  Schließlich 
nahm Gomes seine Oper wieder mit nach Rio de Janeiro. Als "Lo schiavo“ dann 
nach sechs Jahren Arbeit endlich 1889 auf die Bühne kam, war der Kampf im Prinzip 
schon gewonnen, denn die Sklaverei war seit 1888 bereits verboten. Es 
ist vielleicht Gomes' wichtigstes Werk. Niemand ignoriert, dass die Indianer ebenso 
unter dem Joch der Sklaverei in den Zeiten der portugiesischen Kolonisation leideten, 
aber das Thema der Sklaverei war ein anachronistisches Sujet im 19. Jahrhundert, 
da die zentrale Frage die der "schwarzen Rasse" und nicht die der "Indianer" 
war. Dennoch wurde die 
Oper begeistert aufgenommen und fand schnell Eingang ins brasilianische Repertoire, 
aber ihr war kein grosser Erfolg in Europa beschert.
 Hörbeispiele: 
96 kbit/s, MP3 * 
Preludio ** 
Ilarà & Américo  Ah! Per pietà... Conservi ognor 
fedele... Elisabetta Barbato [Sopran] & Assis Pacheco [Tenor] 1951 
Rio de Janeiro   
7:14 Min *** 
Américo  Quando nascesti tu... *** 
Ilarà  O ciel di Parahyba...   **** 
Interlúdio (Alvorada)  |