Rolle
/ CharakterAmica
[Sopran] Camoine's
Nichte Giorgio
[Tenor] Georg:
Reinolds Bruder Rinaldo
[Bariton] Reinold:
Ein Hirt Georgs Bruder Magdelone
[Mezzo] Magdalena:
Eine Dienerin auf dem Gut Maître
Camoine [Bass]
Ein Gutsherr Amicas Onkel
| Hintergrund
/ Background
Amica
zweisprachig: Das Werk ist die einzige Oper Mascagnis in französischer Sprache.
Uraufgeführt wurde das
Werk 1905 in Monte Carlo, Geraldine Ferrar sang die Titelparte. Das
Libretto der Oper basiert auf dem gleichnamigen »Poème dramatique
en deux actes« von Paul Brél, der im jahre 1910 auch das Libretto
für Ruggero Leoncavallos Oper "Maia" verfaßte.
Mascagni
erhielt das Libretto im Mai 1904 und begann Anfang Juni mit der Komposition, die
im Oktober zu großen Teilen abgeschlossen war. Sein vertrauter Mitarbeiter Guido
Menasci schrieb zwei kritische Teile des Librettos um. Im November 1904 schloss
Mascagni die Komposition mit dem Intermezzo ab und orchestrierte die Oper bis
Ende Januar 1905. Die Entstehung und Uraufführung von "Amica" fiel
in eine Zeit eines tiefen Zerwürfnisses zwischen Pietro Mascagni und Edoardo
Sanzogno. Der Klavierauszug erschien bei Choudens in Paris und Giolio Ricordi
in Mailand. Nach der erneuten Verständigung zwischen Komponist und Verleger
wurde die Oper allerdings am 5 April 1907 in das Verlagsprogramm von Edoardo Sanzogno
übernommen.
Pieto Mascagni eröffnet
die Oper mit einer Chorintroduktion. Diese ist zugkeich mit der Schilderung
des morgendlichen Erwachens der Natur eine musikalische Studie über die Entfaltung
von Raum und Zeit. Mascagni setzt mithin als Bühnenmusik für die
Landschaft typische Instrumente ein. 3 Glocken einer Ochsenherde, 2 Schafglocken
und die Schalmei eines Hirten; Instrumente, zu denen später noch Kirchenglocken
hinzutreten. Die ersten Strahlen der Sonne brechen durch, die Instrumente der
Bühnenmusik nähern sich der Szene, bis dann im Augenblick des Sonnenaufgangs
auch der Chor die Bühne betritt. Szenenbild: Mit dem Tagesanbruch und
dem Erwachen der Natur beginnt das Leben für die Hirten und Bauern. Quelle:
H.-J.Wagner "Fremde Welten" (1999) Die
Geschichte, die in den Bergen von Savoyen spielt, handelt von zwei Brüdern, die
in dieselbe Frau verliebt sind. Schon das Libretto zeigt Schwächen, es kommentiert
das Geschehen zumeist nur, anstatt die Charaktere glaubhaft agieren zu lassen,
den Dialogen fehlt es an wirklicher Dramatik. Die Handlung wirkt voraussehbar,
ebenso kann die Musik nicht wirklich beeindrucken, sie untermalt das Geschehen
zumeist lyrisch. Der Komponist zeigt zwar große Vielseitigkeit, dennoch wirkt
seine Partitur ziemlich vordergründig, im Stil begleitender Filmmusik. Quelle:
klassik.com
Amica ist trotz des Sujets der „einfachen Leute“ und des drastischen
Ausgangs keine Oper des Verismo, denn im Zentrum der tragischen Handlung stehen
Familienbeziehungen und zum Scheitern verurteilte romantische Hoffnungen, nicht
Gewalt und „Verbrechen aus Leidenschaft“. Musikalisch steht die Oper mit Leitmotivtechnik
und der Einheit von Dramaturgie und musikalischer Entwicklung Wagner nahe, auf
den sich Mascagni bewusst bezog, und der Besucher der Uraufführung war. Das Motiv
der Freiheit und der Berge aus Amica ist direkt Wagners Walküren-Thema entlehnt. Hörbeispiele:
96 kbit/s, MP3 * Giorgio Perchè
restar in silenzio cosí?... Piero Schiavazzi [Tenor] 1905
3:28 Min * Giorgio Orfani
e senza pan... Piero
Schiavazzi [Tenor] 1905
3:10 Min |