Link zur Startseite   


1900-1909
1910-1919
1920-1929
1930-1939
1940-1949
1950-1959
1960-1969
1970-1979
1980-1989

2010-2019
2020-2029
2030-2039
2040-2049
2050-2059
2060-2069
2070-2079
2080-2089
2090-2099

Portrait des Komponisten Domenico Monleone
1875 Génova / Genua - 1942 Génova / Genua

CAVALLERIA RUSTICANA

Sizilianische Bauernehre
UA 1907 Amsterdam
ital. EA 1907 Torino / Turin
rev. Fassung unter "La giostra dei falchi" (mit neuem Libretto) UA 1914 Firenze / Florenz
Libretto / Word-book: Giovanni Monleone

Hörbeispiele: 96 kbit/s, MP3
1997(?) CD MYTO
Dir.: D.Pacitti - Tirana RSO
L.Houben (Santuzza), C.Torriani (Turiddu), A.Zoroberto (Lola), S.Tokyürek (Nunzia), P.Battaglia (Brasi), C.d.Dino (voce)
Prolog
Preludio e Turiddu & Lola —› Sulla finestra tua... & coro —› Recinta d'aurora...* Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Sulla finestra tua 9:24 Min (auch www.youtube.com)
Akt I
Santuzza & Nunzia —› Il dì che andò soldato...** Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Il di che ando soldato 4:07 Min (auch www.youtube.com)
Turiddu & Santuzza —› Vedi che hai fatto?... Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Vedi che hai fatto 3:01 Min
Turiddu —› O mia gentil, o mia crudele...*** Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - O mia gentil 0:47 Min
Brasi, Lola, Nunzia & una voce (Finale) —› Tornate a casa... Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Ritornate a casa 0:53 Min

Rolle / Charakter

Santuzza [Sopran]
Eine junge Bäuerin

Turiddu [Tenor]
Ein junger Bauer
Lolas Geliebter

(bei Verga: compare Turiddu Macca)
— compare = Kumpane

compar' Alfio [Bariton]
Ein Fuhrmann
Lolas Gatte
(bei Verga: Compar' Alfio di Licodiano)
— cmpare = Kumpane

Lola [Sopran]
Alfios Gattin
(bei Verga: La gnà Lola / Die Frau Lola)
— Ableitung: signorina > 'gnora > gnà

gnà Nunzia (mamma Nunzia) [Mezzo]
Turiddus Mutter
(bei Verga: La gnà Nunzia / Die Frau Nunzia)
— Ableitung: signorina > 'gnora > gnà

Lo zio Brasi [Bass]
Der Onkel Brazi

Una voce [Sopran]
Eine Stimme

Hintergrund / Background

Im Schatten des Giganten:
Libretto von Cavalleria rusticana - Verlag PuccioWie Leoncavallos "Bohème" oder Gnecchis "Cassandra" steht auch Monleones "Cavalleria rusticana" im Schatten der anderen Opern gleichnamigen Titels - in diesem Falle von Mascagnis Dauerbrenner. Dabei war Mascagni durchaus nicht der einzige, der Vergas berühmte Tragödie vertonte, (...) sondern auch Stanislao Gastaldon hatte seine "Mala pasqua" nach diesem Stoff am 9. April 1890 in Rom aufgeführt. Auch ein gewisser Oreste Bimboni borgte sich die Santuzza für eine Oper am Teatro Politeama in Palermo am 8. Januar 1895 aus.
Also fanden die beiden Brüder Monleone nichts dabei und setzten Vergas Vorlage zu einem eigenen Werk um. Als sie die Oper zum Wettbewerb Sonzogno 1907 einreichten, war die Jury zwar angetan, aber das Werk gewann keinen Preis. Unangefochten setzte sich Monleone mit dem holländischen Impresario De Hondt in Verbindung und brachte seine "Cavalleria" am
5. Februar 1907 in Amsterdam zur Aufführung. (...)

Plagiat oder eigenständiges Werk?
Ganz sicher sind die Ähnlichkeiten des Librettos zwischen Mascagni und Monleone zwingend, beide verwenden aber auch andere Texte für Szenen, die sich nicht bei Verga finden. Interessant aber ist, daß das Libretto von Ferdinando Bartocci-Fontana für Gastaldons Oper "Mala pasqua" die absolut identischen Szenen wie Verga und Mascagni aufweist, und sein Text ist Verga viel näher als Monleones. Zudem nahm Gastaldon als allererster das Thema und Sujet der "Cavalleria" auf. Also wer hatte nun bei wem gestohlen?
Ganz sicher verbindet die theatralische Konvention der Zeit alle drei Komponisten, so wie man das auch für Puccini, Massenet oder Auber feststellen kann ("Manon). Und ohne jeden Zweifel ist Monleones Musik eigenständig und genuin. (...)

Die Oper:
Szenenentwurf für Cavalleria rusticana "Cavalleria rusticana" von Monleone hat eine ganz eigene und nicht Mascagni irgendwie nahestehende Sprache, wenn gleich das Idiom (Spracheigentümlichkeit) der Zeit in beiden deutlich ist und beide vom sizilianischen Sujet grundlegend beeinflußt sind.
Schließlich kam seine "Cavalleria rusticana" am 10 Juli 1907 am "Teatro Vittorio Emanuele" in Turin heraus und konnte einen uneingeschränkten Triumph aufweisen, sowohl für die Musik wie auch für die Sänger und den Dirigenten Antonio Guarnieri.
Die Presse der Erstaufführung in Italien schrieb damals: „Im Prolog gibt uns Monleone
eine vollständige Tondichtung, die mit dunklen und geheimnisvollen Harmonien aus dem Blech beginnt, worauf die erste elegante Melodie von der Klarinette her schwingt. Mehr und mehr wird diese entwickelt, um die schläfrige Nacht über dem mondbeleuchteten Dorf zu beschreiben... Alle Bestandteile der Komposition arbeiten zusammen, um beim Hörer einen profunden Eindruck und Sinn für das ganze zu bewirken, das fein ausbalanciert voller Poesie ist - die Entwicklung des musikalischen Poems, die Proportionen, das Arrangement der generellen Aufteilung, die moralische Dimension der Motive und der Handlung sowie die Verteilung der Farben in meisterlichen Schattierungen...".
Quelle: Orpheus "Die vergessene Oper" 8+9.2002

Hörbeispiele: 96 kbit/s, MP3
* Preludio e Turiddu & Lola —› Sulla finestra tua... & coro —› Recinta d'aurora...
Friedemann Layer [Dirigent]
Turiddu = Janez Lotric [Tenor], Lola = Nanà Kavtarashvili [Mezzo]
16.07.2001 Montpellier Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Sulla finestra tua 10:28 Min

** Santuzza & Nunzia —› Il dì che andò soldato..
Denia Mazzola [Sopran] & Elizabet Laurence [Mezzo]
16.07.2001 Montpellier Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - Il di che ando soldato 4:07 Min

*** Turiddu —› O mia gentil, o mia crudele...
Janez Lotric [Tenor]
16.07.2001 Montpellier Hoerbeispiel - Cavalleria rusticana - O mia gentil 0:58 Min


Orchester / Orchestra
Schallplattenmarke / Label
Abkürzungen / Abbreviations


Link zum Seitenanfang  Zuletzt überarbeitet am: 05.04.2014  
©
ES&DF