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Portrait des Komponisten Domenico Monleone
1875 Génova / Genua - 1942 Génova / Genua

IL MISTERO

Das Geheimnis
1.Fassung UA 1921 Venézia / Venedig
2.Fassung UA 1934 Torino / Turin
Libretto / Word-book: Giovanni Verga & Giovanni Monleone
Kurzoper / short opera
»scene siciliane ossìa dramma della passione / Sizilianische Szenen bzw. Passionsdrama«

Hörbeispiele: 96 kbit/s, MP3
11.1998 CD MYTO
Dir.: D.Pacitti - Tirana RSO
L.Houben (Nela), S.Tokyürek (Marà), C.Torriani (Bruno), F.Massa (Rocco)
Prolog
coro & Marà —› Ah! Ah!... Nella culla mi colcai... Hoerbeispiel - Il mistero - Ah! Ah! 5:18 Min
Akt I
Bruno & Nela (große Szene) —› Non m'ami più?... Ed era la tua mano... Cos'hai fatto di me!... Non m'ami più!... Hoerbeispiel - Il mistero - Non m'ami piu 9:21 Min
Nela, Rocco & coro (Finale) —› Pietà e misericordia!... Hoerbeispiel - Il mistero - 2:14 Min

Rolle / Charakter

Nela [Sopran]

Marà [Mezzo]

Bruno [Tenor]

Rocco [Bariton]
Rochus

Il cantastorie [Tenor]
Der Bänkelsänger
— Der Bänkelgesang war vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert eine gesamteuropäische Erscheinung. Bänkelsänger waren damals wichtige Nachrichtenkolporteure.
http://de.wikipedia.org

L'indovina [Mezzo]
Die Wahrsagerin

Il giocatore di bussolotti [Bass]
Der Glücksspieler (Becherspieler)

Il ranocchiaio [Bariton]
Der "Frosch"

L'eremita [Bass]
Der Eremit

Hintergrund / Background

Entstehung:
Das Libretto zu "Il mistero" wurde aus der Vorlage von Giovanni Vergas gleichnamiger Erzählung aus der Sammlung "Novelle rusticane" (1883) in Zusammenarbeit mit Giovanni Monleone erarbeited, wobei der Plot sicherlich eine gewisse Ähnlichkeit zu seiner Kurzgeschichte "Cavalleria rusticana", die 2 Jahre früher geschrieben wurde und aus der Sammlung "Vita dei campi" (1881) stammt, aufweist.

Die Oper:
In einem sizilianischen Dorf soll ein Passionsspiel auf-gefiihrt werden, aber die Darstellerin der unbefleckten Maria ist bereits mit einem Mann zusammen, dem typischen brutalen Tenor. Kurz vor der Aufführung bricht sie in der Erkenntnis ihrer Schuld zusammen, und ihr eigener Vater erschlägt den Liebhaber mit dem Beil.
Zu drei Vierteln ist die Oper peinlich genaue Umweltschiiderung, wie wir sie etwa aus dem „Schmuck der Madonna" von Wolf-Ferrari kennen. Daneben tauchen andere Reminiszenzen auf (Bajazzo, Cavalleria). Dabei scheint der Komponist die Begabung zu besitzen, über den Verismus hinauszugelangen.
Erfreulicherweise ist das Musikalische der beste Teil der Oper und Monleone gehört zur gemäßigten Moderne. Die Partitur zeigt stärkste musikalische Begabung in der Kontrapunktur. Der breite Fluß der Melodien, die vom Orchester sicher getragene Linie der Solostimme läßt den Italiener erkennen, das schwelgerische Ausruhen auf der Melodie den Tondichter von gestern. Den satten Lyrismen der Komposition kommt die starke Verwendung des Chores entgegen. Die dramatisch glänzend herausgearbeiteten Steigerungen des Dialogs sind von gedrängter Kraft.
Quelle: "Neue Zeitschrift für Musik 1924 Jg 91" - Aus Konzert und Oper: Domenico Monleone, II Mistero (Das Passionssplel)

Sizilianisches:
"Il mistero" ist eine kleine Oper über kleine Leute. Nur kurze 40 Minuten dauert der Einakter von Domenico Monleone, und doch entsteht ein realistischer, detailreicher Einblick in das Leben in einem abgelegenen sizilianischen Dorf. (...)
Zwei Handlungsstränge entwickeln sich nebeneinander und fügen sich zusammen. Während der letzten Vorbereitungen für ein Passionsspiel - das titelgebende "Il mistero" -, in dem die unverheiratete Nela die Madonna verkörpert, spielt sich ein klassisches Eifersuchtsdrama ab. Bruno betrügt seine Frau Mara mit Nela und wird deshalb von Maras Vater Rocco umgebracht.
Ein kurzer, atmosphärisch dichter, nächtlicher Prolog, eine typische Volksszene, in dem Solisten und Chor das Dorftreiben wunderbar wirklichkeitsnah abbilden, ein großes leidenschaftliches Duett und ein kulminierendes Finale, verbunden von Orchestersentenzen, die die Spannung instrumental aufgreifen und weiterführen - das sind schon die Zutaten, aus denen Monleone sein Drama formt und in packend-eingängige Musik taucht. Das ist komprimierter Verismo at his best (...).
Quelle: Karin Coper (Kritik zur CD MYTO 11.1998) in Orpheus 11+12.2004


Orchester / Orchestra
Schallplattenmarke / Label
Abkürzungen / Abbreviations


Link zum Seitenanfang  Zuletzt überarbeitet am: 25.04.2014  
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