Rolle
/ CharakterFloria
Tosca [Sopran]
Eine berühmte Sängerin
Marius' Geliebte Mario
Cavaradossi [Tenor] Marius
Cavaradossi: Ein Maler Ein republikanischer Parteigänger Il
barone (Vitelio) Scarpia [Bariton] Der
Baron (Vitelius) Scarpia: Polizeichef Verehrer von Tosca Cesare
Angelotti [Bass]
Cäsar Angelotti: Staatsgefangener
und ehemaliger Konsul Bruder der Gräfin Attavanti (in der Oper) hist.:
: Liborio Angelucci (Er starb mit 65 Jahren eines natürlichen Todes)
Der Konsul ist eine Amtsperson (Konsularbeamter), die offiziell von einem
Staat (Entsendestaat) zur Wahrung der Interessen seiner Angehörigen und seines
Handels in einem fremden Land (Empfangsstaat) bestellt ist. http://de.wikipedia.org Il
sagrestano [Bariton]
Der Küster (auch Mesner)
Der Küster (von lat. custos „Hüter“, „Wächter“), auch Kirchendiener, Sakristan,
Kirchner oder Kirchwart, im süddeutschen Raum Mesner, in Österreich Messner oder
Mesmer – dessen Dienstwohnung die Küsterei bzw. Mesnerei ist - bezeichnet einen
Beruf in der Kirche. In der Regel ist der Küster Angestellter einer Kirchengemeinde,
Pfarrei oder der Diözese. http://de.wikipedia.org Spoletta
[Tenor] Agent
der Polizei Sciarrone
[Bass] Ein
Gendarm Un
carceriere [Bass] Ein
Schließer Un
pastore rigazzo ossìa Un pastorello [Knaben-Sopran
od. Mezzo] Ein junger
Hirte oder Ein Hirtenknabe Roberti
[stumme Rolle]
Gerichtsdiener | Hintergrund
/ BackgroundEine
Anekdote: Puccini mußte es natürlich reizen, daß der große
alte Meister Verdi dem franz. Dramatiker, der ihm seine "Patrie" als
Opernstoff angeboten hatte, neben einem ablehnenden Bescheid sagen ließ:
wenn er nicht zu alt wäre, würde er ein Stück von Sardou gern komponieren
- die Tosca. Das macht auf Puccini so viel Eindruck, daß er mit Illica das
Ganze durchspricht, z.B. die opernmäßig erforderlichen Umformungen,
die unbedingt nötige gründliche Abänderung des letzten Aktes, der
bei Sardou im Kerker spielt; dann aber hat ihn die "Bohème" ganz
und gar eingefangen und er denkt an die Ganze Sache nicht mehr.
Doch
dann wird er durch eine Nachricht aufgescheucht: Alberto Franchetti,
der Schüler Michele Puccinis*, der erfolgreiche «Asrael»-Komponist,
will die Tosca in Musik setzen. Er hat sich von Illica das Buch machen ... ja
in Paris soll bei Victorien Sardou eine Vorlesung des fertigen Textes in Verdis
Gegenwart stattgefunden haben, und die lateinische Hymne, die Cavaradoosi vor
seiner Hinrichtung singt, hat den ehrwürdigen Altmeister derart entflammt,
daß er dem verdutzten Illica das Heft aus der Hand gerissen und mit erregt
bebender Stimme selber weiter vorgelesen hat ... und jetzt gab es natürlich
kein Halten mehr. Der Stoff, auf den Puccini längst und ziemlich leichten
Herzens verzichtet hatte, schien ihm nun, da ihn ein anderer haben sollte, der
begehrenswerteste aller Opernvorwürfe (aus dem mittelhochdeutsch für
Vorlage) zu sein. *
Michele Puccini (1813-1864), der Vater des Opernkomponisten, war selbst Organist
und Chordirigent in Lucca Originalplakat
von Puccinis "Tosca"
In der englischsprachigen Literatur
zum Thema wird stur dieser Mythos gepflegt: Es gab ein gewisses Verschwöhrermahl:
Illica und Ricordi, der auch Franchettis verleger war, aber Puccini als Toscakomponisten
begreiflicherweise vorzog, sollten dem Ahnungslosen allmählich den Text verleiden
(umgangssprachlich: miesmachen) und ihm durch scheinbar absichtslos vorgebrachte
bedenken und Einwände die Lust an der Arbeit nehmen. Das gelingt überraschend
schnell. Franchetti gibt seinen Plan endgültig auf ... er mag es hinterher
oft genug bedauert haben. Am nächsten Tag schließt Puccini mit Illica,
Giacosa und Ricordi den Vertrag ab und macht sich an die Arbeit.
Fakt ist:
Franchetti kommt mit der Tosca nicht zurande, verzichtet und gibt die Rechte zurück.
Ein recht leidenschaftsloser Vorgang. Viele Jahre später, 1916, in einem Brief
an Illica, gibt er zu: Ich befinde mich heute in derselben Lage, wie damals, als
ich die »Tosca« machen sollte. Du erinnerst Dich, wie Du sie Verdi vorgelesen
hast, und wie enthusiastisch er reagiert hat? Ja, schön, und auch ich war mir
damals des theatralen Effekts und des Erfolgs des Librettos sicher – und dennoch
musste ich darauf verzichten, denn ich habe die Musik dazu einfach nicht gehört.
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