Rolle
/ Charakter Turandot
[Sopran] Eine
chinesische Prinzessin In der Fassung des Derwischs Mokles aus dem 17.
Jahrhundert, in der der Stoff Teil der Sammlung mit dem Titel HÄZÂR-JAK RÛZ -
1001 TAG - ist, findet man erstmals die später in Europa bekannten Eigennamen.
(Der chinesische Kaiser und seine Tochter nennen sich „Althoum Khan“ und „Tourandochte“,
der unbekannte Prinz heißt „Calaf“ und sein Vater „Timurtasch“.) www.hausarbeiten.de
Der Name "Turandot", eigentlich "Turanducht", übersetzt: "Turaniertochter" stammt
ursprünglich aus dem Persischen und ist die Heldin einer Erzählung aus der orientalischen
Märchensammlung 1001 Tag. www.turandot-agentur.de Calaf
(Il principe ignoto) [Tenor] Kalaf
(Der unbekannte Prinz): Timurs Sohn Angaben bei 'Gozzi/Schiller' Prinz
von Astrachan Seit dem 13. Jahrhundert von Wolga-Tataren besiedelt (mit
dem Namen Aschtarchan), war Astrachan lange Zeit Sitz eines tatarischen Khanates,
des Khanat Astrachan. http://de.wikipedia.org Liù
[Sopran] Liu:
Eine hübsche junge Sklavin Timurs Begleiterin Von Simoni bekam
Puccini im Sommer 1920 die italienische Turandotübersetzung von Friedrich Schillers
frei nacherzähltem Gozzi-Werk. Pucchini wollte sich ursprünglich relativ genau
nach dieser Vorlage halten. An die Person der Liu wurde damals zum Anfang noch
nicht gedacht. Die Idee der Liu, welche die Gegenspielerin und genaue Gegenteil
Turandots werden sollte, kam Puccini erst später. www.adglossar.de Timur
[Bass] Der
enthronte König der Tataren Kalafs Vater Tataren (Eigenbezeichnung:
Tatar oder Törk-Tatar, Pl. Tatarlar oder Törk-Tatarlari) Tartaren ist seit
dem Mittelalter eine Bezeichnung für verschiedene Völker und Bevölkerungsgruppen.
http://de.wikipedia.org L'imperatore
Altoum [Tenor] Der
Kaiser Altoum Kaiser von China Das Kaiserreich China wurde 221 v.
Chr. von Kaiser Qin Shihuangdi gegründet. Er bildete es aus mehreren Königreichen,
die er nach und nach erobert hatte. Das Kaiserreich bestand (mit Unterbrechungen)
2132 Jahre lang bis zur Ausrufung der chinesischen Republik durch Sun Yatsen am
1. Januar 1912 und die danach erfolgte Abdankung des letzten Kaisers Aisin Gioro
Puyi. http://de.wikipedia.org Un
mandarino [Bariton]
Ein Mandarin Die
Mandarine (vermutl. von sanskr. mantrin: Ratgeber) waren Ehrenamtsträger im kaiserlichen
China, von der Tang-Dynastie an bis zur letzten Qing-Dynastie. http://de.wikipedia.org Ping
[Bariton] Yuan-Dynastie
Minister Kanzler
Yuan-Dynastie (chinesisch "yuán cháo", W.-G. yüan ch'ao) ist der chinesische
Name des 1279 bis 1368 über China regierenden mongolischen Kaiserhauses (mong.:
Dai Ön Yeke Mongghul Ulus). http://de.wikipedia.org
Pang
[Tenor] Yuan-Dynastie
Minister Marschall
Die Yuan-Dynastie richtete mit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung
in den Westlichen Regionen im Gebiet Turpan die Behörde für Justiz, Straf- und
Haftanstalten u.a. ein, gründete in Turpan und anderen Gebieten Geldnotendruckereien
und Fisken und richtete die Bexibalik-Marschall-Kommandantur ein, die für die
Stationierung von Truppen und Urbarmachung von Ödland durch „neu angeschlossene
Truppen“ verantwortlich war, d.h. Truppen, die aus von der Yuan-Dynastie gefangen
genommenen Soldaten der Südlichen Song-Dynastie bestanden. http://german.china.org.cn
Mit Marschall wird heute einer der höchsten oder der höchste militärische
Dienstgrad bezeichnet. http://de.wikipedia.org Pong
[Tenor] Yuan-Dynastie
Minister Oberster
Küchenmeister
Il
principe di Persia [Tenor] Der
Prinz von Persien Un
ancella Eine
Magd Una
principessa Eine
Prinzessin | Hintergrund
/ BackgroundUrfassung
/ Original version Nachdem Giacomo Puccini seine Oper "Turandot"
unvollendet hinterlassen hatte, schlug der mit Puccini befreundete Dirigent Arturo
Toscanini den Komponisten Franco Alfano für die Vollendung des Finales vor, von
dem bisher nur Skizzen existierten. Die Uraufführung der Oper war schon
an der Mailänder Scala angesetzt und deshalb zog der Dirigent Toscanini den vertrauten
Komponisten Alfano zur Vollendung der letzten Szene der Oper heran. Alfano übernahm
diese Aufgabe pflichtgetreu. Die
eigentliche Uraufführung der Oper beendete Toscanini bei am 25.04.1926 noch mit
stillem Gedenken an der Stelle, an der Giacomo Puccini die Komposition beenden
musste. Beispiel: 2:36 Min www.youtube.com Nach
Andreas K.W. Meyer hat er damit eigentlich das Publikum damit belogen, weil in
Wirklichkeit Puccini neun Monate lang am nachfolgenden Schlußduett gearbeitet
und eine fülle von Skizzen hinterlassen hatte, die Alfano für seine
Vollendungsarbeit zur Verfügung stand. Daß der Materialzustand bedenklich
war, wird zweifelsohne einsehen, wer Puccinis Notenhandschrift kennt. Und so konnte
franco Alfano mehr nach bestem Wissen und Gewissen mit Phantasie und Lupe als
im Grunde aus einer inneren Kenntnis von Puccinis eben nicht wirklich lesbar gemachten
Absichten das Finalduett rekomstruieren. Quelle: A.K.W.Meyer, Beiheft zu Alfanos
"Cyrano de Bergerac", CD CPO
1.Schluß-Fassung
/ 1.Final version [Alfano II ] In
den folgenden Aufführungen wurde eine von Arturo Toscanini radikal gekürzte
und umorchestrierte Version des von Franco Alfano komponirten Finales gespielt.
Erst ab dieser zweiten Vorstellung wurde der Schluß in der heute üblichen
Form aufgeführt.
Hörbeispiel: 96 Kbit/s, MP3 G.Cigna & F.Merli 1957
Turin
10:55 Min 2.Schluß-Fassung
/ 2.Final version [Alfano
I ] Der
Alfano-Schluß wurde 1928 und dann wieder ab den 60er Jahren immer wieder
mal ungekürzt aufgeführt. Viele Kritiker sahen darin eine Ehrenrettung,
da das Finale so gegenüber der gekürzen Version an dramatischer Wirkung
und musikalischer Geschlossenheit gewann. Dieses
Finale wird auch mit "kompletter oder großer Alfono-Schluß"
bzw. mit "ungekürzter Alfano-Schluß" bezeichnet. Hörbeispiel:
96 Kbit/s, MP3 J.Barstow & L.Bartolini 1990
19:53 Min 3.Schluß-Fassung
/ 3.Final version Mittlerweile
existiert auch ein weiterer alternativer Schluss des italienischen Komponisten
Luciano Berio aus dem Jahre 2002, aufgeführt in Amsterdam. Gerade weil
in Alfanos Schlußzene der alles verändernde Kuss kaum musikalische Ausgestaltung
erfährt (gerade zu diesem entscheidenden Dreh- und Angelpunkt der Handlung existieren
keine musikalischen Skizzen Puccinis), machte sich Berio an diese Aufgabe. Außerdem
versetzt er dem Schluß ein musikalisches Fragezeichen, stellt das plötzlich
eintretende Happy End somit in Frage. Puccini selbst war mit der Dramaturgie
des Schlußes äußerst unzufrieden, fand bis zu seinem Tode keine Möglichkeit,
ihn geeignet musikalisch zu gestalten (was das Fehlen der Skizzen zum Kuss untermauert). Dieses
Finale wird auch mit "Berio-Schluß" bzw. "Alternativ-Schluß"
bezeichnet. Hörbeispiel: 96 Kbit/s, MP3 K.C.Hogan & E.d.Villarosa 2008
Kiel
8:26 Min Quellen: Franco Alfano http://de.wikipedia.org,
Turandot (Oper) http://de.wikipedia.org Ergänzungen
zur 2.Schluß-Fassung / 2.Final version: Dabei hatte Toscanini ein Ende
in der Tasche. Er und Verleger Ricordi hatten es beim willfährigen Franco Alfano
bestellt, Puccinis Sohn wollte den bekannteren Ricardo Zandonai. Dieses Finale,
ein paar Tage später(?) gegeben, war bereits von Toscanini von 370 auf 270 Takte
gekürzt worden. Erst 1928 erschien es gedruckt, die vor der Premiere vergebenen
Aufführungen (in Dresden mit Tauber) verwendeten die ursprüngliche Langfassung,
von der eine Platte mit Lotte Lehmann rudimentär Zeugnis ablegt. Seither blieben
die 100 Takte bei Ricordi im Mailänder Giftschrank, "Turandot" aber avancierte
als »Schwanengesang« der italienischen Oper zum Schlager. Nur
Kenner mokierten sich über die schnelle Verwandlung der im Liebesrausch losplärrenden
Kaisertochter; mit Gatten vom Chor vulgär bejubelt. Daran änderte sich nichts,
als der Urschluß gefunden wurde. Quelle: Zeitung »Die Welt«
("Drei Opernschlüsse, ein Todesfall: Luciano Berio vollendet "Turandot" vom
03.06.2002) Juergen
Maehder entdeckte erst 1979 (a.Q. 1978) die längere erste Version von Alfano zur
Fertigstellung der "Turandot". Diese wurde in den Archiven von Puccinis
Verleger Ricordi in Mailand gefunden, aber sie war falsch katalogisiert. So
kam es, daß die ursprüngliche Alfano-Version fertiggestellt wurde und endlich
ans Licht kam. Sie wurde zunächst 1982 in Berlin aufgeführt, dann 1982
London (konzertant) 1983 Amsterdam, New York (NYCO) 1985 New York (NYCO) 1985
Rom (Terme di Caracalla), Bonn* (konzertant & inszeniert) 1991 Rotterdam 1993
Saarbrücken 1994 Salzburg 1997 Basel, Stuttgart Quelle: Puccini's
»Turandot« Ä Tong hua, xi ju, ge ju, Taipei (Gao Tan Publishing) 1998 (in collaboration
with Kii-Ming Lo).
Deutsche Staatsoper Berlin 1982 Turandot (6 & 7
Februar) Dirigent = Heinz Fricke Turandot = Els Bolkestein, Kalaf = Ruggiero
Orofino (6 in ital.) & Peter Gugalow (7 in ital.), Liu = Renate Hoff, Timur =
Heinz Reeh, Kaiser = Peter Menzel, Mandarin = Motomu Itzuki, Ping = Bernd Riedel,
Pang = Joachim Arndt, Pong = Harald Neukirch Welche Alfano-Version bzw. Fassung
gespielt wurde, ist nicht angegeben!
* Für die Bonner Azfführung
wird angegeben: Deutsche Erstaufführung der ersten Fassung (kompletter
Alfano-Schluß) Premiere 15.09.1985 Dirigent = Gianfranco Masini Turandot
= Galina Savova, Kalaf = Giorgio (Casellato-)Lamberti, Liu = Barbara Hendricks,
Timur = John-Paul Bogart, Ping = Lorenzo Saccomani Zwei
weitere Infos aus dem Tamino-Klassikforum: 1) Alfano war als Fertigsteller
der "Turandot" nicht Puccinis Wahl. Puccini hätte in dieser Rolle lieber (bitte
alle hinsetzen und festhalten) Franz Lehár gesehen. Da Ricordi aber einen
Vertrag mit Alfano hatte und keinen mit Lehár, kam Alfano zum Zug.
2)
Nun hat ein chinesischer Komponist eine Version für den Schluß geschaffen, die
sich nach dem Pressebericht weit vorwagt und viel mehr Eigenkomposition einbringt,
als das bei den bisherigen Fassungen der Fall war. Es handelt sich um den chinesischen
Tonschöpfer Wei-Ya Hao 4.Schluß-Fassung
/ 4.Final version
Diese neue Fassung ist laut französischen Presseberichten in Peking im "Nationalen
Zentrum der szenischen Künste" zur Aufführung gekommen. Interessanterweise
wurde dieses Finale von Weiya Hao von der chinesischen Presse als "Sequel
/ Nachspiel" bezeichnet und nicht als "Finale". Hao studierte
Puccinis Texte und die Oper für etwa einen Monat. Dann, in nur sechs Wochen verfasste
er ein 18-Minuten-Ende und diese Variante wurde sieben Mal, dann mit Hilfe von
Experten aus der Puccini-Stiftung in Italien überarbeitet. Dieses Nachspiel
umfaßt eine neue Arie, zwei neue Charaktere und eine Wiederaufnahme des "Molihua-Themas",
eines chinesischen Volksliedes, das Puccini im ersten Akt der Oper zitiert. Hörbeispiel:
96 Kbit/s, MP3 H.-Y.Lee & J.-E.Park 2011 Seoul
11:26 Min Ironischer
Weise bekommen die 3 alten Schlußteile auch die Bezeichnung: »Large«,
»Extra Large«, »New Age« Der 4 Schlußteil
hat dann zukünftig die Bezeichnung: (?) »China-Italy Mix«
(mein persönlicher Vorschlag) [DF] |