Home > Übersicht > Komponisten > Komponisten R > Demetrio e Polibio |
1900-1909 |
1910-1919 |
1920-1929 |
1930-1939 |
1940-1949 |
1950-1959 | 1960-1969 | 1980-1989
| 1990-1999 |
2000-2009 |
2020-2029 |
2030-2039 |
2040-2049 |
2050-2059 |
2060-2069 |
2070-2079 |
2080-2089 |
2090-2099 |
1792
Pesaro - 1868 Paris
|
DEMETRIO E POLIBIO |
Demetrius
und Polibius
|
UA
1812 Roma /
Rom
|
Libretto
/ Word-book: Vincenzina Viganò-Mombelli
|
Dramma serio per musica / Ernstes Drama für Musik |
Hörbeispiele:
Arien Duette |
Akt
I
Overture Siveno Pien di contento in seno... Lisinga & Siveno Questo cor ti giura amore...* Lisinga Aria del sonno / Schlaflied: Mi scende sull'alma... |
Akt
II
Polibio & Siveno Ove la cara figlia... Come sperar riposo... Venite, o fidi miei... Eumene, Polibio, Lisinga & Siveno Donami omai Siveno... Padre, qual gioia provo... All'armi, o fidi miei... Lisinga & coro Aria di vendetta / Rachearie: Superbo, ah! tu vedrai...** |
Rolle / CharakterDemetrio
(Eumene) [Tenor oder Alt] Polibio
[Bass] Lisinga
[Sopran] Demetrio
(Siveno) [Mezzo] Olmira
[Sopran oder Mime] Onao
[Tenor
oder Mime] Alcandro
[Tenor oder Mime] |
Hintergrund / BackgroundMit "Demetrio e Polibio" beginnt das, was man als das umständliche Opernabenteuer von Gioachino Rossini bezeichnen könnte. Die Herkunft der Oper ist von einer Art Legende umwoben und, da kein überzeugendes Beweismaterial darüber vorliegt, wie die Dinge sich wirklich abgespielt haben, bleibt nichts anderes übrig, als das hinzunehmen und weiterzugeben, was seit jeher über die ersten Opernkreationen Rossinis erzählt wurde. Das Beste aber ist, auf die Erklärung des Komponisten selbst aus dem Jahr 1856 (also 44 Jahre nach der Uraufführung der Oper) zurückzugreifen, die er Ferdinand Hiller abgab. (...) Im November 1810 war es Rossini zwischenzeitlich gelungen,
die komischen Posse in einem Akt "La cambiale di matrimonio"
im Theater San Moisè in Venedig aufzuführen, die den eigentlichen Beginn
der Opernkarriere des Komponisten darstellte. Im März 1812, nach drei
sehr unterschiedlich aufgenommenen Farcen, erlebte Rossini mit dem ersten
Melodrama "Ciro in Babilonia", das am Gemeindetheater von Ferrara
uraufgeführt wurde, seinen wirklichen Durchbruch. Die Oper "Demetrio e Polibio" präsentiert sich als ein ernstes Werk des späten XVIII Jahrhunderts, in dem die konzertanten, die «tutti» und Schlußteile der Akte jedoch abwechslungsreicher und verschiedenartiger gestaltet sind, als bei der herkömmlichen, ernsten Metastasio-Oper üblich, die von der unerbittlichen Reihenfolge «Rezitativ und Arie» geprägt war. Was die Anlage der Oper noch «moderner» macht, ist die aktive Teilnahme des Chors, dem gut vier Stücke (zwei pro Akt) und fünf Einsätze bei ebenso vielen Arien übertragen werden, was entfernt an Gluck erinnert. (...) Der schon zitierte Stendhal, der Rossini aufrichtig und
begeistert verehrte, hat nach seinem Opernbesuch in Como über "Demetrio
e Polibio" sicher nicht aus Zufall und ohne jede Furcht vor Übertreibung
geschrieben: «Im Stil des "Tancredi", aber im Ausdruck diesem
weit überlegen.» Tatsächlich zeigt die Oper trotz ihrer strukturell statischen
Form originelle, unverfälschte Motive, eine sehr sorgfältige Orchestrierung,
einzelne, in ihrer Form außerordentlich abwechslungsreiche Stücke, die
den jeweiligen Situationen gut angepaßt sind, zweiteilige Kavatinen und
in zwei kontrastierende Sektionen aufgeteilte Arien sowie meisterhaft
aufgebaute Duette und Schlußszenen.
* Hervorzuheben ist vor allem das Liebesduett im ersten Akt "Questo cor ti giura amore...", in dem sich Lisinga und Siveno ewige Liebe schwören. Bei der Eingängigkeit und Schönheit dieser Musik verwundert es, dass dieses Duett noch nicht den Weg in die Opernwunschkonzerte gefunden hat. **
Vor allem Lisinga's Rachearie im zweiten Akt "Superbo, ah! tu vedrai...",
in der sie beschließt, Siveno zu befreien und Demetrio zu töten, stellt
die Arien der Königin der Nacht vom Anspruch her in den Schatten. |
Abkürzungen / Abbreviations |
Zuletzt überarbeitet am: 14.07.2015 |
ES&DF |