Rolle
/ Charakter Oberto,
conte di San Bonifacio [Bass] Hubert,
Graf von San Bonifacio hist.: Riccardo (auch Rizzardo Sambonifacio), conte
di San Bonifacio (? - 1254). Riccardo,
conte di Salinguerra [Tenor]
Richard, Graf von Salinguerra
hist.: Salinguerra II. Torelli di Ferrara (1160
– 1244) http://it.wikipedia.org
Leonora
[Sopran] Leonore:
Hubert's Tochter
Cuniza
[Mezzo] hist.:
Cunizza, Fürstin von Bassano und Schwester Ezzolinos II. da Romano (1194/98 –
1259) http://it.wikipedia.org Imelda
[Mezzo] Irmhild(e): Cunizas
Vertraute | Hintergrund
/ Background
Die Anfänge:
Über
die Entstehung der Oper gibt es widersprüchliche Angaben. Verdi selbst
schrieb 1879 in seinen autobiographischen Angaben für seinen Verleger
Giulio Ricordi, dass ihm Pietro Massini, der das Filodrammatico Theater
in Mailand leitete, ein Libretto übergab, das später von Temistocle
Solera überarbeitet wurde. Schon 1871 behauptete Verdi, dass der ursprüngliche
Text von Antonio Piazzi stammte und den Titel "Lord Hamilton“
trug. Nach einem Brief Verdis aus dem Jahr 1834 ist nur sicher, dass
er auf ein versprochenes Libretto wartete. Im Jahre 1836 scheint Verdi
dann ein Libretto erhalten zu haben, fand aber zunächst nicht die
Zeit zur Komposition, da er als Leiter der Musikschule in Busseto
voll ausgelastet war.
Die
Verdi-Forschung tut sich mit der Einordnung von "Lord Hamilton“
schwer. So ist ein Brief Verdis an Massini vom 21.09.1837 erhalten,
in dem er von einem Libretto Antonio Piazzis mit dem Titel "Rocester“
schrieb und darum bat, dass Piazzi "il duetto delle due donne
/ das Duett der beiden Frauen“ erweitern sollte. Allerdings enthalten
weder das Uraufführungslibretto noch der Klavierauszug des Oberto
ein solches Duett. Aus diesem Grund kam der Verdi-Forscher Frank Walker
zu dem Schluss, dass Rocester die verschollene erste Oper Verdis ist.
Zu einem völlig anderen Ergebnis kam David Kimbell. Dieser wies darauf
hin, dass das Quartett im 2.Akt des "Oberto" in Verdis Handschrift
"ursprünglich die Vokalstimmen als Eleonora, Cuniza, Rocester
(!) und Oberto bezeichnete.“ Verdi strich den Namen Rocester durch
und ersetzte ihn durch Riccardo. Da auch weitere Nummern des "Oberto",
die später gestrichen oder neu aufgenommen wurden, erhalten geblieben
sind, ist es ebenso wahrscheinlich, dass der "Oberto" zunächst
als "Rocester“ konzipiert war und erst nach der Umarbeitung
durch Solera den Titel "Oberto" erhielt.
Quelle:
http://de.wikipedia.org
Änderungen
noch vor der eigtl. Premiere: Schließlich kam es soweit, daß alles
für das Frühjahr 1839 arrangiert wurde und es standen 4 wirklich aussergewöhnliche
Intrpreten zur Verfügung. Die Strepponi [Sopran] sowie Moriani [Tenor], Giorgio
Ronconi [Bariton] und Ignazio Marini [Bass]. Kaum waren die Rollen verteilt und
einige Gesangsproben abgehalten worden, da erkrankte Moriani so schwer, daß
alles abgebrochen wird und nicht mehr daran zu denken ist, meine Oper aufzuführen! Der
Impresario Merelli bekam in einem Gespräch zw. Strepponi [Sopran] und Ronconi
[Briton] mit, dass sich beide sehr vorteilhaft über die Musik des "Oberto"
äusserten. Morelli bestellte Verdi ins Theater und sagte, daß er auf
Grund von günstigen Informationen , die er über meine Musik habe, sie
in der kommenden Saison aufführen wolle. Wenn Verdi einverständen wäre,
so müsse er jedoch einige Anpassungen der Tessitura vornehmen, da nicht mehr
alle 4 Künstler vom letzten Mal zur Verfügung stünden. Verdi musste
auch eine neue Nummer schreiben, das Quartett, dessen Anordnung im Drama von Merelli
vorgeschlagen wurde und das von Solera in Verse gesetzt wurde. Es ergab sich,
daß dieses Quartett zu einer der besten Nummern der ganzen Oper wurde. Quelle:
C.Springer, Wien 2000 - Verdi und die Interpreten seiner Zeit
Überarbeitungen:
In der Karnevalsaisson 1840 wurde "Oberto" in Turin aufgeführt
und die Rolle der Cuniza sang Luigia Abbadia [Mezzo], die eine Kavatine
für sich beanspruchte, die, wie das Libretto zeigte, tatsächlich
hinzugefügt wurde. Allerdings stammte die Musik dazu nicht von
Verdi, sondern von Mercadante, der diese eigentlich für eine
andere Sängerin komponiert hatte.
Quelle: C.Springer, Wien 2000 - Verdi und die Interpreten seiner Zeit
Bei der Wiederaufnahme des Oberto im Oktober 1840 sang Luigia Abbadia
an der Scala, und Verdi schrieb für sie zwei neue Stücke, eine Kavatine
im 1.Akt und ein Duett Cuniza & Riccardo, das das vorhandene Duett
ersetzte. Dieses Duett wurde auch 1841 bei der Aufführung der Oper
in Genua gebracht.
Quelle:
http://de.wikipedia.org
Historischer Kontext
und Vorgeschichte:
Eine
direkte literarische Vorlage für den "Oberto" ist nicht
nachweisbar, obwohl das Ezzelino -Thema in den 1830er Jahren mehrfach
behandelt wurde. Möglicherweise war Giambattista Vercis 20bändige
Storia della Marca Trevigiani e Veronese, Venedig 1786 eine der Quellen
der Librettisten. Ezzelino da Romano (1194–1259) war einer der Anführer
der kaisertreuen Ghibellinen in Italien, die den staufischen Kaisers
Friedrich II. bei seinem Konflikt mit dem Papst unterstützten. Ezzelino
hatte ererbte Besitztümer in Treviso, eroberte aber bald weite Teile
Venetiens dazu. Im Jahr 1228 hatte Ezzelino auch ein Schloss bei Bassano,
in dem die Handlung der Oper spielt.
Aus Rückblenden in der Oper geht folgende Vorgeschichte hervor: Ezzelino
hatte mithilfe der Veroneser Familie Salinguerra den Grafen von San
Bonifacio, namens Oberto, besiegt. Dieser wurde verbannt und floh
nach Mantua, ließ aber seine Tochter Leonora bei seiner Schwester
in Verona zurück. Anschließend hatte sich Riccardo Salinguerra unter
falschem Namen Leonora genähert und sie verführt, verließ sie aber,
weil er sich in Cuniza, die Schwester Ezzelinos verliebt hatte. Ezzelino
war mit einer Heirat seines Parteigängers Riccardo und seiner Schwester
einverstanden. Leonora, die von der bevorstehenden Hochzeit gehört
hatte, reist zu Ezzelinos Schloss, um Riccardo zur Rede zu stellen
und seinen Treuebruch zu enthüllen. Die Oper spielt am Tag der geplanten
Hochzeit von Riccardo und Cuniza.
Quelle:
http://de.wikipedia.org
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