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Portraitbild des Komponisten Alfredo Catalani
1854 Lucca - 1893 Milano / Mailand

LORELEY

UA 1890 Milano / Mailand
Libretto / Word-book: Antonio Zanardini (nach Carlo d'Ormeville und mit Unterstützung von Giuseppe Giacosa & Luigi Illica)
»azione romantica / Romantische Erzählung«
»germanismo / Germanismus« (modische Stilrichtung in Italien mit Hinwendung zu deutschen Stoffen)

Hörbeispiele: 96kBit/s, MP3
19.09.1982 CD BONG
Dir.: N.Annovazzi - Lucca Th Orch
M.Colalillo (Loreley), M.L.Garbato (Anna), P.Visconti (Walter), A.Cassis (Hermann)
Akt I
Sinfonia
loreley -  sinfonia 3:46 Min
Walter —› Nel verde maggio... (1) loreley - nel verde maggio 1:57 Min
Loreley & Walter —› Da che tutta... E quando... Non fui da un padre... Maledici l'istante... (2) Hoerbeispiel - Loreley - Da che tutta 11:34 Min
Hermann —› Se il vero le leggende narrano ... loreley - se il vero 1:56 Min
Loreley & spiriti dell'aere —› Ove son?... Ebbene! ogni pietà... O forza recondite... A te si sposi... (3) loreley - ebbene! ogni pieta 9:53 Min
Akt II
Anna —›
"Preghiera": Amor, celeste - ebrezza e pena... (4) loreley - amor, celeste ebrezza 2:53 Min
Valzer dei fiori & coro —›
Danziam, danziam!... loreley - valzer dei fiori 6:57 Min
Loreley —› Vuoi tu provar gli spasimi... loreley - vuoi tu provar 1:48 Min
Akt III
Walter —› Ove sono? Che fu?... loreley - ove sono 3:09 Min
Danza delle ondine (5) loreley - danza delle ondine 4:05 Min
Walter (& Loreley) —›
Infranto ogni altro vincolo... Tutto dimentico... (6) loreley - infranto ogni altro vincolo 3:02 Min
Walter, Loreley & spiriti dell'aere —› Deh! ti rammenti... (7) loreley - deh! ti rammenti 3:41 Min

Rolle / Charakter

Loreley [Sopran]
Ein armes Waisenmädchen

Sire Walter di Oberwesel [Tenor]
Herr von Oberwesel

Hermann [Bariton]
Ein Baron

Anna di Rehberg [Sopran]
Anna von Rehberg:
Rudolfs Nichte

Rudolfo [Bass]
Rudolf:
Markgraf von Biberich
— Markgraf (lateinisch marchio oder marchisus) war der Titel für einen Grafen als königlicher bzw. kaiserlicher Amtsträger, der eine Grenzmark zum Lehen hatte.
http://de.wikipedia.org

Hintergrund / Background

Von Elda zur Loreley:
Libretto zu Loreley Catalanis Oper "Loreley" in 3 Akten und 4 Szenen (UA 1890 Mailand) ist die spätere umgearbeitete Version seiner ursprünglichen Oper "Elda" in 4 Akten und 9 Szenen (UA 1880 Turin). Die Umarbeitung war so aufwendig und ist so tiefgreifend, daß von zwei Fassungen nicht ohne Missverständnisse gesprochen werden kann. Die Premiere von "Loreley" fand in jenem Jahrzent statt, in dem Verdis "Otello" (1887) uraufgeführt und Wagners "Tristan und Isolde" in Italien erstmals (1888) gegeben wurden. Diese Erfahrungen spiegeln sich in den Differenzen zwischen beiden Versionen von Catalanis Oper.
Die Partitur wurde über einen relativ kurzen Zeitraum (1886-1887) komponiert, aber im Frühjahr 1888 ging Giovannina Lucca in den Ruhestand und verkaufte ihr Geschäft an ihren großen Rivalen Giulio Ricordi. Catalani hat bald festgestellt, dass Ricordi wenig Zeit für ihn hatte, und er musste warten, bis das Debakel von Puccinis Edgar (April 1889) vorbei war, bevor der Verlag begann ein Interesse an der Förderung seiner Oper zu zeigen. Seine Oper konnte aufgrund des mangelnden Interesses von Giulio Ricordi daher lange nicht aufgeführt werden.
Die Premiere fand Dank Joseph Depanis (ein Freund der Katalanen und Direktor des Savoy Theater) 1890 dann doch statt. Der Erfolg war passabel, auch wenn die Kritiker angaben, daß die Musik des Luccanesers zu melancholisch sei. Der Librettist setzte die Handlung von D'Ormevilles Libretto wieder zurück an den eigentlichen Schauplatz, wie es bei Clemens Maria Brentanos & Heinrich Heines "Loreley" vorgesehen war. (...)
Der Librettist D'Ormeville hielt sich in "Elda" noch recht genau an Geibels Vorlage. Die eigentlich modernen Charakteristika jedoch stammen mit Ausnahme der beiden Tansszenen, dem "valzer dei fiori" und "danza delle ondine", allesamt von dem weit älteren, aber ungleich erfolgreicheren und aktiveren Zanardini. (...) Die Identifizierbarkeit der Landschaft in Catalanis "Loreley" brachte also einen weitgespannten atmosphärischen Hintergrund mit sich, der sich teils im Optischen mitteilte, teils über das Vorwissen des Zuschauers aktiviert wurde. Ebenso sollten die Psychologie des Dramas und seine schrittweise Entwicklung, die in dieser Art noch durchaus neu für die italienische Oper war, szenisch-schauspielerische Aktionen werden. Der Wert, den Zanardini diesem Aspekt im Unterschied zu D'Ormeville zuwies, geht allein schon aus den Regieanweisungen hervor, die Gesten, Bewegungen und Blicke als Ausdruck einer seelischen Verfaßtheit deuten und die im Elda-Libretto alle noch nicht enthalten waren.
Quelle: Manuela Jahrmärker "Themen, Motive und Bilder des Romantischen" (2006)

Die Vorlage:
Die Loreley nach HeineDer erste, der den Felsennamen auf eine Person übertrug und damit eine ätiologische Lokalsage schuf, war der Dichter Clemens Brentano. Die Entstehung des Echos am Loreley-Felsen fand somit eine neue Erklärung. Wahrscheinlich verband er den Echofelsen mit dem antiken Mythos der Nymphe Echo, welche aus Trauer über den Verlust ihres Geliebten zu einem Felsen erstarrte, von welchem fortan ihre Stimme als Echo ertönte. Clemens Brentano schrieb in seinem Roman Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter (1801–02) eine Ballade über Lore Lay, eine eponyme Frau, die aufgrund ihrer Anziehungskraft auf Männer für eine Zauberin gehalten wird und sich schließlich aus Liebeskummer vom gleichnamigen Felsen stürzt. Die Sage von der Loreley entspricht thematisch dem romantischen Weltbild. Beliebte Schauplätze romantischer Dichtungen sind nebelverhangene Waldtäler, Flüsse, Ruinen, alte Burgen, Höhlen und Berginneres. Dies sind auch die von Brentano verwendeten Schauplätze. Diese Ballade Brentanos gab den Anstoß zu weiteren Erzählungen mit einer gleichnamigen weiblichen Gestalt am gegebenen Ort. Unter anderem gibt es Balladenfassungen von Eichendorff, Otto von Loeben und anderen, am berühmtesten ist jedoch das Gedicht von Heinrich Heine. Es prägte die Figur der Loreley als eine Art Nixe, die gleich einer Sirene durch ihren Gesang und ihre Schönheit die Rheinschiffer in ihren Bann zieht, worauf hin diese durch die gefährliche Strömung und die Felsenriffe umkommen.
Quelle: http://de.wikipedia.org

Deutscher Kontext:
Ballett: danza delle ondineDeutsch klingt der Tanz der Undinen, in all seinen Parametern gefällig einfach, wiederholungsreich, regulär und also volksnah. Stärker noch klingt der Walzer, als Inbegriff des deutschen Tanzes, deutsch. Als Walzer hatte schon der "valzer dei fiori" auf Deutsches - genauer: Wienerisches - angespielt. Den verdeutlichenden Zusatz »alla tedesco« entspricht die auffällig akzentuierte und fast schwerfällig wirkende Betonung des Taktschwerpunktes besonders zu Beginn der Nummer, wie sie der "Walzer der Undinen" nicht kennt.
Quelle: Manuela Jahrmärker "Themen, Motive und Bilder des Romantischen" (2006)

Hörbeispiele & existierende Aufnahmen: 96kBit/s, MP3
(1) Walter —› Nel verde maggio...
Giovanni Zenatello [Tenor]
15.05.1906 Mailand; unveröffentlicht
Vittorio Rè [Tenor]
05.12.1921 Mailand
Giuseppe Krismer [Tenor]
1922/23 Mailand
Beniamino Gigli [Tenor]
08.02.1923 Camden Hoerbeispiel - Loreley - Nel verde maggio 2:20 Min
Salvatore Pollicino [Tenor]
16.02.1924
Giuseppe Garuti (auch José Garutti) [Tenor]
c.1928 Hoerbeispiel - Loreley - Nel verde maggio 1:55 Min
Amadeo Berdini [Tenor]
(?)

(2) Loreley (& Walter) —› Da che tutta...
Salomea Kruszelnicka (Krusceniski) [Sopran] & N.N. [Tenor]
1912 Hoerbeispiel - Loreley - Da che tutta 2:28 Min
Adelina Agostinelli [Sopran]
07.1912 London; nicht veröffentlicht
Celestina Boninsegna [Sopran] & Luigi Bolis [Tenor]
02.06.1917 Mailand
Angela de Angelis [Sopran]
11.1920 - 01.1921 Neapel
Etty Maroli [Sopran] & Giuseppe Garutti [Tenor]
(?)
Loreley —› Non fui da un padre...
Eugenia Burzio [Sopran]
18.12.1905 Mailand; nicht veröffentlicht?
Ester Mazzoleni [Sopran]
16.06.1909 Mailand 2:14 Min
Sara Fidelia Solari [Sopran]
c.1919 Mailand
Lina Scavizzi [Sopran]
1923/24 Mailand
Winifred Cecil [Sopran]
(?)

(3) Loreley —› Ove son?... Ma forse è un orrido... Ebbene! ogni pietà...
Ester Mazzoleni [Sopran]
13.10.1909 Mailand Hoerbeispiel - Loreley - Ove son?... Ebbene! ogni pieta 6:19 Min
28.05.1917 Mailand
Angela de Angelis [Sopran]
11.1920 - 01.1921 Neapel (ab: Ma forse è un orrido...)
Claudia Muzio [Sopran]
22.04.1921 New York; nicht veröffentlicht
08.03.1922 New York Hoerbeispiel - Loreley - Ove son?... Ebbene! ogni pieta 4:11 Min
Loreley —› Invocazione: (Ebbene!...) O forze recondite... A te si sposi...
Celestina Boninsegna [Sopran]
1918/19 Mailand
Lina Scavizzi [Sopran]
1923/24 Mailand
Bianca Scacciati [Sopran]
03.1929 Mailand Hoerbeispiel - Loreley - Ove son?... Ebbene! ogni pieta 3:38 Min

(4) Anna —› "Preghiera": Amor, celeste - ebrezza e pena...
Frances Alda [Sopran]
30.10.1911 Camden; nicht veröffentlicht
04.04.1912 Camden Hoerbeispiel - Loreley - Amor, celeste ebrezza 3:08 Min
Lilia Alessandrini [Sopran]
27.10.1930 Mailand
Magda Olivero [Sopran]
06.05.1953 Turin Hoerbeispiel - Loreley - Amor, celeste ebrezza 2:49 Min

(5) Danza delle ondine (Balletto con orchestra)
Arturo Toscanini
[Dirigent]
21.01.1939 NBC Hoerbeispiel - Loreley - Danza delle ondine 5:59 Min

(6) Walter (& Loreley) —› Infranto ogni altro vincolo... Tutto dimentico...
Vittorio Rè [Tenor]
05.12.1921 Mailand
Salvatore Pollicino [Tenor] & Olga Guerrieri [Sopran]
16.02.1924 Mailand
Angelo Pintucci [Tenor]
c.1926 Mailand
Franco lo Giudice [Tenor]
(?)

(7) Walter & Loreley —› Deh! ti rammenti...
Eugenia Burzio [Sopran] & Giovanni Zenatello [Tenor]
15.05.1906 Mailand; nicht veröffentlicht
Giuseppe Krismer [Tenor] & Ida Abry [Sopran]
1922/23 Mailand
Francesco Merli [Tenor] & Bianca Scacciati [Sopran]
28.02.1929 Hoerbeispiel - Loreley - Deh! ti rammenti 3:55 Min

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