Rolle
/ CharakterLucia
Mondella [Sopran]
Eine Seidenspinnerin Laurentius'
Braut Lorenzo
Tramaglino (breve Renzo)
[Tenor] Laurentius
Tramaglino (kurz Laurent): Ein junger Seidenspinner und Bauer Don
Rodrigo [Bariton]
Roderich: Ein Edelmann La
signora di Monza
[Mezzo] Die
Dame von Monza: Die Äbtissin des Klosters Ex-Geliebte von Rodrerich eremita
Eremit (wird
in der 2.Fassung zu fra' Cristofero) Ein Eremit (eremos, das
Wüste und „unbewohnt“ bedeutet, daher „Wüsteneinwohner“, deutsch auch Einsiedler)
ist ein Mensch, der mehr oder weniger abgeschieden von der übrigen Gesellschaft
lebt. http://de.wikipedia.or L'innominato
[Bass] Der
"Ungenannte bzw. Namenlose": Ein berüchtigter Bandit Il
Griso [Bass]
Ein Bandit und Handlanger von
Roderich
Tonio
[Tenor]
Anton: Ein Bauer Don
Abbondio Der
Dorfpfarrer (wird in der 2.Fassung zu Il "Nibbio")
2.Fassung
/ 2.version fra'
Cristofero (ovvero padre Cristoforo) [Bass] Bruder
Christophorus (oder Vater Christopherus): Ein Kapuzinermönch
Die Kapuziner , eigentlich Orden der Minderen Brüder Kapuziner, sind ein franziskanischer
Bettelorden der römisch-katholischen Kirche; ihr Name leitet sich von der Kapuze
des Franziskanerhabits ab. http://de.wikipedia.org Il
"Nibbio", il capo dei Bravi Der "Milan", der Anführer
der "Bravi" Der Handlanger des Ungenannten bzw. Namenlosen
Die Bravi: Zum Schutz gegen Banditen, gegen andere Feudalherren und als Kontrollapparat
für die Bauern installierten die padrone private Armeen, die sogenannten "bravi".
Ein Bravo kam oft aus niedrigsten Verhältnissen, verstand er aber den Umgang mit
der Waffe, konnte er der eigenen sozialen Tristesse entkommen und in den ausgewählten
Kreis, mit dem sich ein Feudalherr umgab, aufsteigen. Bewährte er sich als besonders
durchsetzungsfähig konnte er ebenso in der lokalen Hierarchie aufrücken und zu
Ansehen gelangen. cardinale
Federico Borromeo
[Bass] Kardinal
Friedrich Borromeo Agnese
Mondella [Sopran]
Agnes Mondella: Lucias
Mutter |
Hintergrund
/ BackgroundVorlage: "I
promessi sposi" (deutsch: "Die Brautleute", früher "Die Verlobten")
heißt ein historischer Roman des italienischen Autors Alessandro Manzoni, dessen
erste Fassung 1827 und dessen endgültige Fassung 1840-1842 in Mailand erschienen
ist. Tatsächlich war der Roman zu seiner Zeit das genaue Gegenteil von behäbig
und konventionell: situiert nicht in einem romantisch-heroischen Mittelalter mit
hochherrschaftlichem Personal aus edlen Rittern, Burgfräulein und Knappen, sondern
im 17. Jahrhundert während der spanischen Fremdherrschaft, einer Zeit der Versklavung
Italiens; die Helden einfache, arme und fromme Landleute, die von rücksichtslosen
Feudalherren bedrängt und verfolgt werden, so dass sie vor ihnen fliehen müssen,
wodurch sie brutal auseinandergerissen werden und sich erst spät wiederfinden.
Infolgedessen ist das Ganze auch gar keine richtige Liebesgeschichte, denn
die meiste Zeit sind die beiden Verlobten getrennt, jeder auf seinem Weg durch
die Wirren der Zeit. Gerade das aber nutzt Manzoni, um diese Wirren zu schildern
in einem breiten, vielschichtigen, farbigen, dabei von bitterer Welterfahrung
durchtränkten Panorama. Erzählend seziert er mit feinstem sozio- und psychologischem
Analysebesteck die komplexe Klassen- und Ständegesellschaft des italienischen
17.Jahrhunderts, so dass seine Leser darin unversehens die Grundzüge und Probleme
Italiens ihrer Zeit wiedererkennen. Quelle: http://de.wikipedia.org Entsehung: Nach
Abschluss seines Studiums am Mailänder Konservatorium ging Ponchielli 1855 als
Organist und zweiter Opernkapellmeister nach Cremona, wo 1856 sein ehrgeiziger
Opernerstling nach Manzonis epochalem Roman "I promessi sposi" uraufgeführt
wurde. Das Libretto hatte Ponchielli zusammen mit einigen Freunden verfasst, und
es wies so gravierende Mängel auf, dass die Oper erst nach einer grundlegenden
Überarbeitung 1872 in Mailand Erfolg hatte. Kritik
und 2.Fassung: Zwar hatte die Stadt Cremona aus verständlichen Gründen
patriotisch gejubelt, aber später blieben die Noten in der Schublade. Dennoch
- mindestens vier angesehene italienische Musikzeitschriften hatten wohlwollend
darüber berichtet und die solide kompositorische Grundlage der Musik angemerkt
- das Libretto aber wurde in den Boden verdammt und die Oper nicht mehr aufgeführt.
(...) Ponchielli erkannte selber, daß etwas mit dem Libretto geschehen
müßte, und bat den Konservatoriums-Professor für Dichtkunst, Emilio
Praga, um Überarbeitung. Praga war ein berühmter Mann in Mailand und
einer der Protagonisten der "Scapigliatura"-Bewegung. (...) Die
Neufassung des Librettos veränderte drastisch die Darbietung und nahm sich
besonders der holprigen Reime an. Praga straffte die Handlung, fügte eine
neue Arie für den Vater Cristoforo hinzu (Al tuo trono, o sommo iddio), fügte
neue Personen ein (Agnese und den Kardinal), dämpfte die allzu brutale Geilheit
des Don Rodrigo, erweiterte den Part der "Signora di Monza". Die
nun besonders wirkungsvolle Szene des Pest-Lazarettes im vierten Akt wurde wohl
neu konzipiert. Seitens der Musik gab es ebenfalls völlig neue Instrumentierungen,
die Zeugnis ablegen von der Entwicklung der Musikströmung der Zeit und von
Ponchiellis wachsender Meisterschaft. Quelle: Geerd Heinsen "Die vergessene
Oper", Orpheus 11+12.2004 Hörbeispiele:
96 kbit/s, MP3 * Sinfonia Carlo Farina
[Dirigent] 23.12.1973 San Remo
6:51 Min **
Renzo All'umìle ostel natio... Giuseppe Campora
[Tenor] 23.12.1973 San Remo
3:14 Min ***
Lucia Deh per pietà... Oh santa Vergine... Magda Olivero
[Sopran] 23.12.1973 San Remo
4:43 Min Natalia Margarit [Sopran] 10.2000 Luhansk
5:35 Min Maite Alberola [Sopran] 2005/06 Barcelona (mit Klavier)
4:30 Min |