Rolle
/ Charakter Manon
Lescaut [Sopran]
Ein bürgerliches Mädchen Lescaut
[Bariton] Manons
Bruder Sergeant der königlichen Garde Chevalier
Renato Des Grieux [Tenor] "Ritter"
Renatus von Grieux: Ein Student Geronte
de Ravoir [Bass] Geronte
von Ravoir: Königlicher Steuerpächter Edmondo
[Tenor] Edmund:
Ein Student L'oste
[Bass] Der
Wirt Un
musico (ossìa madrigalista) [Sopran]
Ein Musiker (auch Madrigalist)
(insgesamt 6 Musiker in der Oper) Bei Aufnahmen wird auch "una voce sola
/ eine Solostimme" angegeben Il
maestro di ballo [Tenor] Der
Ballettmeister Un
lampionaio [Tenor]
Ein Lampenanzünder und
Matrose Sergente
degli arcieri [Bass] Hauptmann
der Bogenschützen Il
comandante di marina [Bass]
Der Kommandant eines Kriegsschiffes
(Seekapitän) Diese
Rolle taucht nur selten auf: Un
sergente Ein
Feldwebel | Hintergrund
/ BackgroundUrfassung Gerade
an der 1.Fassung wird deutlich, dass Puccini hier noch stark von Wagners Musikdramen
beeinflusst ist, vor allem im Finale des ersten Aktes. Für den Dirigenten
Riccardo Chailly ist das Finale «fast eine Widmung an Wagners "Tannhäuser"».
Die textlichen, rhythmischen und musikalischen Schwierigkeiten waren insbesondere
für damalige Chöre so erheblich, dass Puccini nach der Uraufführung das Finale
änderte. Puccini
änderte die Partitur mehrmals innerhalb von dreißig Jahren von unmittelbar nach
der Premiere der Oper bis kurz vor seinem Tod.
Der Verleger Ricordi veröffentlichte in Italien 8 verschiedenen Editionen, für
Stimme und Klavier, jedoch noch seltener eine Orchesterpartitur.
1) 1892:
(Stimme und Klavier) - Die Partitur erscheint vor der Premiere. Sie präsentiert
einige Varianten mit Bezug auf den Autograph, besonders in Akt I, wo die Rolle
der Edmondo verkürzt wird. Der einzige witzige Part des Postmeisters wird dem
Wirt zugewiesen und das Lied von Des Grieux "Tra voi belle, brune, bionde..."
um einen Halbton abgesenkt.
2) 1893: (Stimme und Klavier) - Die Veröffentlichung
fand kurz nach der Premiere der Oper statt, welche zahlreiche geringfügige Varianten
aufweist, die möglicherweise während der Proben oder Auftritte am "Teatro
Regio" konzipiert wurden. Die auffälligste Änderung sind die 23 Takte, die
in der Arie von Manon Lescaut "Sola, perduta, abbandonata..." geschnitten wurden.
3)
1893: (Stimme und Klavier) - Diese entspricht der Partitur, die am 21.12.1893
im "Teatro Coccia Novara" uraufgeführt wurde. Das Finale des ersten
Aktes scheint von der Form her von Luigi Illica völlig umgeschrieben Das erste
Duett zwischen Manon Lescaut und Des Grieux wurde später ersetzt durch ein Rezitativ.
In diesem erzählt Lescaut Geronte seinen Plan. Die Partitur enthält Änderungen
und erhebliche Kürzungen in der Arie "Sola, perduta, abbandonata...".
4)
1898: (Stimme und Klavier) - Die vorherige Änderungen der Arie "Sola, perduta,
abbandonata..." werden verworfen.
5) 1909: (Stimme und Klavier) - Die Srie
"Sola, perduta, abbandonata..." wird erneut geändert.
6) 1915: (Partitur)
- Diese enthält weitere Änderungen des orchestralen Teils (vorgeschlagen von Arturo
Toscanini ) sowie die Schnitte der 36 Takte des Edmondo sowie des Chores vor der
Ankunft der Wirts im Akt I, ebenso im Terzett von Manon Lescaut, Des Grieux und
Lescaut, am Ende von Akt II.
7) 1923: (Stimme und Klavier) - Die Kürzungen
in der Partitur werden wieder rückgängig gemacht und die Arie "Sola,
perduta, abbandonata..." ist nun wiederhergestellt.
8) 1924: (Gesang
und Klavier, Noten) - Den Text des ersten Abschnitts der Arie "Sola, perduta,
abbandonata...", die in früheren Ausgaben diese drei Worte wiederholt, hat Giuseppe
Adami auf Puccinis Anfrage um einige Verse erweitert. Das gleiche Arie wird in
mehreren Punkten, unter anderem durch den Wegfall des orchestralen Abschlusses,
verkürzt. In Akt IV wird die zweite Strophe des "Andante mesto» von Manon "Mio
dolce amor, tu piangi..." gestrichen, |