Rolle
/ Charakter Adriana
Lecouvreur [Sopran] Berühmte Schauspielerin Mitglied der "Comédie
française" hist.: Adrienne Couvreur, genannt Lecouvreur, (1692-1730)
galt als bedeutendste französische Schauspielerin ihrer Zeit. http://de.wikipedia.org Maurizio,
conte di Sassonia [Tenor] Moritz, Graf von Sachsen: hist.: Hermann
Moritz Graf von Sachsen, genannt „Maréchal de Saxe“ / „Marschall von Sachsen“
(1696-1750) war ein deutscher Feldherr und Kriegstheoretiker in französischen
Diensten, Herzog von Kurland von 1726-1729. http://de.wikipedia.org La
principessa di Bouillon
[Mezzo] Die Fürstin
von Bouillon hist.:
Herzogin Louise-Henriette-Françoise de Lorraine (1707-1737) http://en.wikipedia.org Michonnet
[Bariton] Regisseur der "Comédie française" L'abate
di Chazeuil [Tenor] Der Abbé von Chazeuil Der Abbé ist
in Frankreich ein Titel für katholische Geistliche, die keinen höheren Rang in
der Hierarchie der Kirche einnehmen und kein bestimmtes Amt bekleiden. http://de.wikipedia.org Il
principe di Bouillon [Bass] Der Fürst von Bouillon hist.: Emmanuel-Théodose
(1668-1730) war 4.Herzog von Bouillon http://en.wikipedia.org Quinault
[Bass] Ein Schauspieler Poisson
[Tenor] Ein Schauspieler La
Jouvenot [Sopran] Das Fräulein Jouvenot: Eine Schauspielerin La
Dangeville [Mezzo] Das Fräulein Dangeville: Eine Schauspielerin Il
maggiordomo [Tenor] Der Haushofmeister: Im Dienste des Fürsten |
Hintergrund
/ BackgroundHistorie: Adrienne
Lecouvreur (1692-1730) hat tatsächlich gelebt , hat Theatergeschichte gemacht,
war eine der großen französischen Schauspielerinnen des 18.Jahrunderts
- wie ihre berühmte Rivalin Duclos (1668-1748), die in der Oper "Adriana
Lecouvreur" eine wichtige, wenn auch unsichtbare Rolle spielt. Historisch
ist die Beziehung der Lecouvreur zum Grafen Moritz von Sachsen, historisch auch,
daß dieser sich der Fürstin von Bouillon zuwandte (was Adrienne das
herz gebrochen und ihren Tod herbeigeführt haben soll). Wirklich gegeben
hat es auch andere Mitglieder der Comedie Française (Poisson, Quinault,
die Dangeville), aber unmerklich spielt das Stück in die Fiktion hinüber.
Existierten auch Michonnet, de Jouvemot? Fiel Adrienne Lecouvreur wirklich einem
Giftanschlag ihrer Liebesrivalin, der Fürstin von Bouillon (eigtl. eine Herzogin),
zum Opfer? Quelle: Karl Dietrich Gräwe, Beiheft zur CD CBS Entstehung: Die
vertraglichen Verhandlungen zwischen Francesco Cilèa und seinem Verleger
Edoardo Sanzogno über die Komposition der Oper "Adriana Lecouvreur"
fanden im Februar 1899 statt. Wie eine briefliche Mitteilung Cilèas dokumentiert,
zeichnete der Komponist für die Wahl des Sujets verantwortlich, während
Sonzogno den Dichter und Journalisten Arturo Colautti als Librettisten ins Ggespräch
brachte. (...) Die Erarbeitung des Librettos zog sich hin, und Cilèa begann
erst im Dezember 1899 mit der Komposition. Der erste Akt entstand in einem Wurf
zwischen Weihnachten 1899 und Neujahr 1901. Eine Erkrankung verhinderte dann den
weiteren Fortgang der Arbeit und erzwang auch in den folgenden Monaten immer wieder
größere Unterbrechungen. Die Instrumentierung der ersten drei Akte
konnte Cilèa während der Sommermonate 1902 in Angriff nehmen; die
Instrumentierung des vierten Aktes wurde unter großem Zeitdruck - Sonzogno
hatte die Uraufführung bereits für den November des Jahres angekündigt
- im Hotel du Nord in Mailand vollendet. Die Uraufführung fand wie geplant
am 6 November 1902 am "Teatro Lirico internazionale" in Mailand statt. Arturo
Colauttis Libretto basiert auf dem fünfaktigen Schauspiel "Adrienne
Lecouvreur" von Eugène Scribe und Ernest-Wilfried Legouvé aus
dem Jahre 1849. Die Autoren verarbeiten in ihrem Drama einen historischen Stoff,
einen Gesellschaftsskandal aus dem Jahre 1730, der um den mysteriösen Tod
der Schauspielerin Adrienne Lecouvreur kreiste. (...) "Adriana Lecouvreur"
trägt den im Kontext des Musiktheaters singulären Untertitel "Commedi-dramma".
Mit dieser Gattungsbezeichnung ist die dramaturgische Grundkonzeption der Oper
benannt und zwar der Kontrast von Komik, bisweilen karrikierender Überzeichnung
und tragischer Handlung. Die
Schlüsselszene:
Das
Spiel mit den Requisiten (Der Brief und der Veilchenstrauß) bestimmen
die eigentliche Handlung. Adriana schenkte den Veilchenstrauss Maurizio
und dieser vergaß ihn abzulegen, bevor er zur Fürstin ging
und fühlte sich vernlaßt, ihr den Strauß zu schenken.
Die Fürstin erahnte die Hintergründe, und als sie in Adriana
ihre Widersacherin entdeckt, schickt sie ihr den vergifteten Strauß
'im Namen Maurizios' (1). (...) Adriana
Lecouvreur ist ein Intrigenstück. Allerdings spielt die soziale
Thematik, d,h, der Konflikt zwischen Schauspielerin und Fürstin
, eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die dramaturgische Enrfaltung
der Tragödie unterstreicht diese inhaltliche Stoßrichtung
der Oper.
Quelle: H.-J.Wagner
"Fremde Welten" 1999 (1)
Die Duclos erscheint zwar nie Auf der Bühne, ist aber von entscheidender
Bedeutung für die Intrige. Sie schreibt den Brief an Maurizio, sie ist die
Geliebte des Fürsten und sie ist in die Liaison der Fürstin eingeweiht.
Es ließe sich vermuten, daß beide Frauen am Tod Adrianas schuldig
sind. In der Arie
"Poveri fiori" erkennt Adriana, daß die zurückgeschickten Blumen des Geliebten
für sie das Ende bedeuten.
Hörbeispiele:
96 kbit/s, MP3
* Adriana Poveri
fiori... Magda Olivero [Sopran] 27.11.1939
3:12 Min Renata Tebaldi [Sopran] 07.1962
2:33 Min |