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Portrait des Komponisten Giacomo Puccini
1858 Lucca - 1924 Stad Brussel / Bruxelles-Ville / Stadt Brüssel

LE VILLI

Die Willis
1.Fassung UA 1884 Milano / Mailand (Einakter)
2.Fassung UA 1884 Torino / Turin (2 Akte)
3.Fassung UA 1885 Milano / Mailand (mit Guglielmos Arie: Torna ai felici dì...)
4.Fassung UA 1889 Milano / Mailand
dt. EA 1892 Hamburg
Libretto / Word-book: Ferdinando Fontana
Einakter durch ein Zwischenspiel ergänzt zu einer Oper in 2 Akten
»opera-ballo / Tanz-Oper«
Scapigliatura

 

google trends für die Oper "Le villi"

Hörbeispiele: 96 Kbit/s, MP3
1954 CD CETRA
Dir.: A.Basile - Turin RAI Orch
E.Fusco (Anna), G.d.Ferro (Roberto), S.Verlinghieri (Guglielmo Wulf)
Akt I
Preludio
le villi - preludio 2:33 Min
Anna
—› Se come voi piccina io fossi... le villi - se come voi piccina 4:19 Min
Guglielmo, Anna & Roberto
—› Angiol di Dio... le villi - angiol di dio 3:09 Min
(Intermezzo) Parte sinfonica:
"La Tregenda" le villi - parte sinfonica, la tregenda 3:02 Min
Akt II
Guglielmo —› No, posssibil non è... Anima santa della figlia mia... le villi - no, possibil non è 4:55 Min
Roberto
—› Torna ai felici dì... le villi - torna ai felici di 3:41 Min
Roberto
—› O sommo Iddio... Pregar non posso... le villi - 1:44 Min
Anna & Roberto
—› Tu dell'infanzia mia... le villi - 3:57 Min

Rolle / Charakter

Anna [Sopran]
Tochter von Wilhelm Wolf

Roberto [Tenor]
Robert:
Annas Verlobter

Guglielmo Wulf [Bariton]
Wilhelm Wolf

(narratore)
(Erzähler)

Hintergrund / Background

Vom Einakter zur Oper in 2 Akten

Auch musikalisch hat das Werk einige Änderungen erfahren. Erklärungen und Beispiele siehe youtube (in engl.)
1) die Arie: Per te quaggiù sofferse ogni amarezza... www.youtube.com
2) Das Intermezzo
3)
Die Arie: Torna ai felci dì... www.youtube.com
4) Das Finale der 1.Fassung www.youtube.com

Puccinis Erstlingsoper und der Beginn einer grossen Komponistenkarriere?

Der Verleger E.Sonzogno hatte am 01.04.1883 in der Zeitschrift "Teatro illustrato" ein Preisausschreiben für eine einaktige Oper unter dem Motto "Förderung der jungen italienischen Komponisten" / "Incoragiamento ai giovani compositori italiani" angekündigt. Puccini fasste den Plan, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen, obwohl die Zeit sehr knapp war. Außerdem fehlte ihm für dieses Vorhaben ein Opernlibretto. In dieser Situation erwies sich Puccinis väterlicher Freund und Komponist A.Ponchielli als Retter in der Not, der ihn mit dem Schriftsteller F.Fontana bekannt machte.

Nur knapp zum Abgabetermin am 31 Dezember des Jahres sandte er das Manuskript ein, wahrscheinlich war es aber zu spät gewesen. Die Oper erhielt weder einen Preis noch eine Erwähnung. Der wahre Grund für die Ablehnung war jedoch weniger der verspätete Einsendetermin , sondern der Umstand, daß Puccinis Notenschrift als unleserlich bezeichnet wurde. Tatsächlich weist die eigenhändige Niederschrift der Oper "Le Willis" (So der Titel der 1.Fassung) die Spuren höchster Eile und Hast auf.

Die Jury - bestehend aus A.Ponchielli, P.Platania, F.Faccio, C.Dominiceti und A.Galli - wählte zwei Opern aus, welche die beiden ersten Plätze erhielten. Die beiden heute kaum mehr bekannten Komponisten G.Zuelli und L.Mapelli erhielten das Preisgeld zu gleichen Teilen. Der "Concorso Sonzogno" hat dadurch später Berühmtheit erlangt, daß er beim Folgewettbewerb die Verismo-Oper "Cavalleria rusticana" von P.Mascagni hervorgebracht hat.

Für Dichter und Musiker bedeutete dies eine bittere Enttäuschung. Fontana, der an den Erfolg von "Le Willis" große Hoffnungen geknüpft hatte, gab jedoch nicht so schnell auf. Seine Beziehungen zu den gesellschaftlichen Zirkeln Mailands bewirkte ein folgenreiches Treffen vor einer illustren Gesellschaft, welches Puccini die Gelegenheit bot, Bruchstücke aus seiner Oper vorzuspielen. Unter den Gästen befanden sich A.Ponchielli und A.Boito (Librettist und Komponist), damals eine der einflußreichsten Persönlichkeiten des italienischen Musiklebens. Boito war von dem Werk tief beeindruckt und versprach, sich für Puccinis Einakter einzusetzen. Sowohl Ponchielli als auch Boito besaßen enge Beziehungen zum Verlagshaus Ricordi, das von nun an lebhaftes Interesse an dem jungen, vielverheißenden Komponisten zeigte.

Le villi - Oper in 2 AktenPuccini unterzog auf Anraten Ricordis sein Werk einiger Korrekturen, und am am 31.05.1884 fand im "Teatro dal Verme" in Mailand die Uraufführung statt. Der Einakter stand an der zweiten Stelle eines dreiteiligen Theaterabends. Zusammen mit E.Petrellas Oper "Jone" und dem anschließenden Ballett "La Contessa d'Egmont", rief "Le Willis" beim Publikum einen Sturm der Begeisterung hervor. Die Kritiken waren zum Teil überschwänglich und auch der Kritiker Gramola schrieb im "Corriere della Sera" die bedeutungsvollen Worte: «Kurz, wir glauben fest, daß Puccini jener Komponist ist, den Italien seit langer Zeit erwartet.»
Viel Spott mußte sich die Komission des Preisausschreibens gefallen lassen, da sie sich in der Meinung der Kritiker blamiert hatte.

Quelle: C.Höslinger "Giacomo Puccini" (1984)


Orchester / Orchestra
Schallplattenmarke / Label
Abkürzungen / Abbreviations


Link zum Seitenanfang   Zuletzt überarbeitet am: 29.11.2014  
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