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Gaetano Donizetti
1797 Bergamo - 1848 Bergamo

LE CONVENIENZE ED INCONVENIENZE TEATRALI

Die Sitten und Unsitten des Theaters oder Freuden und Leiden der Bühnenmenschen
- auch als Viva la Mamma oder Viva la Ópera aufgeführt
1.Fassung UA 1827 Nápoli / Neapel (Einakter)
2.Fassung UA 1831 Milano / Mailand (2 Akte)
dt. EA 1969 Hamburg
Libretto / Word-book: Gaetano Donizetti

Hörbeispiele:
Arien
Duette
Akt I
Akt II

Rolle / Charakter

1.Fassung

Mamm'Agata [Bariton od. Bass]
Mamma Agathe

Daria Scortichini [Sopran]
Eine Primadonna

Stefano Procolo Cornacchia [Bariton]
Stephan Procolo Cornacchia:
Darias Gatte

Luigia Boschi [Sopran]
Ludwiga Boschi:
Agathes Tochter

Zweitbesetzung der Primadonna

Guglielmo Antolstoinolonoff [Tenor]
Wilhelm Antolstoinoloff:
Ein Sänger

Cesare [Bariton]
Cäsar:
Ein Dichter und Librettist

Vincenzo Biscroma Strappaviscere [Bass]
Vinzenz Biscroma Strappaviscere:
Komponist

Pippetto [Mezzo od. Alt]
Eine Sängerin

impresario [Bass]
Theateragent

direttore del palcoscenico [Bariton]
Leiter der Bühne

sindaco
Bürgermeister



2.Fassung

Corilla Sartinecchi [Sopran]
Eine Primadonna

Stefano Procolo Cornacchia
[Bariton]
Stephan Procolo Cornacchia:
Corillas Gatte

Luigia Scannagalli [Sopran]
Agathes Tochter
Zweitbesetzung der Primadonna

Guglielmo Antolstoinolonoff [Tenor]
Wilhelm Antolstoinoloff:
Deutscher 1.Tenor

Orazio Prospero Salsapariglia [Tenor]
Horazius Prospero Salsapariglia:
Ein Dichter und Librettist

Vincenzo Biscroma Strappaviscere [Bass]
Vinzenz Biscroma Strappaviscere:
Kapellmeister

Dorotea Caccini [Mezzo od. Alt]
(unterschiedlich auch mit einem Contratenor besetzt)
Dorothea Caccini:
Eine Sängerin

Neocle Frescopane
Erster Musiker

L'ispettore del tetro
Der Inspizient des Theaters

 

Neue Rollen (in Buenos Aires verwendet)

Pepe Fraile [Tenor]
Joseph Fraile:
Ein Tenor aus Portugal

Mariano de Huga
Marian von Huga:
Ein Regisseur aus Argentinien

Doroteo Panfresco
(mit einem Contratenor besetzt; vgl. Dorotea)

Richard Mutisky
Ein polnischer Komponist

Hintergrund / Background

"Le convenienze ed inconvenienze teatrali“, was so viel heißt wie "Die Sitten und Unsitten des Theaters” ist eine einaktige und später revidierte zweiaktige komische Oper von Gaetano Donizetti.

Abgesehen von der Musik hing ja die erfolgreiche Aufführung einer Oper damals von einer Unzahl geringerer Aspekte ab, die der Komponist praktisch nie beeinflussen konnte: von der Besetzung, dem Wert des Librettos, dem Orchester, den Bühnenbildern, den Aufführungsdaten.
Im Jahr 1827 prangert Donizetti diese ganz eigene Welt des Theaters in seiner Opera buffa "Le convenienze e inconvenienze teatrali " an.
Und genau um diese geht es in der Parodie auf den zeitgenössischen Opernbetrieb.
Bekannt auch als "Viva la Mamma" oder "Viva la Ópera", entstand diese Oper in einer schöpferisch ertragreichen Zeit und Donizetti dirigierte zum Teil seine Opern selbst – Möglichkeiten genug, um die Sitten und Unsitten der Theaterleute hautnah mitzuerleben und schließlich überzeugend aufs Korn zunehmen.
Als Vorlage für sein selbstverfasstes Opernlibretto diente ihm eine Farce des italienischen Dramatikers Antonio Simone Sografi. Der Stoff bot Donizetti Raum für eine zugleich karikierende wie hochvirtuose Musik, in der er die traditionellen Formen und Inhalte der Gattung Oper gehörig auf die Schippe nimmt.

Da gibt es eine hochmütige Primadonna, die mit ihrer virtuosen Gesangstechnik brillieren möchte. Sie versucht, dem Librettisten ihre recht eigenwilligen Vorstellungen der szenischen Darstellung der Oper „Romulus und Ersilia“ aufzudrängen.
Dann ist da der Tenor, der sowohl mit Stimm- als auch mit Sprachproblemen kämpft. Eine zweite Sängerin (primadonna seconda), deren Künste ihrer Meinung nach viel zu wenig zur Geltung kommen. Vermutlich hätte man ihre Wünsche überhaupt nicht beachtet, wenn da nicht ihre Mutter wäre! Die resolute „Mamma Agata“ stört die Opernprobe und setzt sich vehement für ihre Tochter ein. Ihr schärfster Kontrahent ist der Ehemann der Primadonna, der die Belange seiner Gemahlin nicht minder heftig vertritt.
In dem Theater, hier in Gestalt eines zutiefst provinziellen Ensembles, wird grosse Oper geprobt, doch der künstlerische Ehrgeiz der Beteiligten steht deutlich hinter den Eitelkeiten der Primadonna, der Unbeholfenheit des Tenors, der Borniertheit von Komponist und Librettist und der Geldgier des Impresarios zurück. Zu allem Überfluss bringt eine unbedeutende Sängerin, die nur ein paar Töne zum Besten zu geben hat, die Mamma mit - und die fordert mit mächtiger Bassstimme eine grössere Rolle für ihre Tochter. Zuletzt singt die Mamma dann selbst mit, weil nur ihr Schmuck die Truppe vor dem finanziellen Aus bewahrt.

Ein ganz besondere Reiz von "Viva la Mamma" liegt in der Besetzung der Titelfigur: die Mamma wird von einer tiefen Männerstimme gesungen.

 

 

 

Abkürzungen / Abbreviations



Link zum Seitenanfang  Zuletzt überarbeitet am: 19.09.2012  
ES&DF