Rolle
/ Charakter La
Gioconda [Sopran] Die
»Lächelnde« (a.Q. Die »Fröhliche«)
Eine Straßensängerin
Enzo
Grimaldo [Tenor]
Heinrich Grimaldo: Ein
Adliger aus Genua Barnaba
[Bariton] Barnabas:
Ein Straßensänger Spitzel der Inquisition Laura
Adorno [Mezzo]
Alvises Gattin Alvise
Badoero [Bass]
Haupt der Staatsinquisition
in Venedig Als Inquisition werden jene spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen
Gerichtsverfahren bezeichnet, die sich unter der Mitwirkung oder im Auftrag von
Geistlichen in erster Linie der Verfolgung von Andersgläubigen widmeten.
Ein geistlicher Vorsitzender eines Inquisitionsgerichts wurde als Inquisitor bezeichnet. http://de.wikipedia.org La
cieca [Mezzo]
Die Blinde: Giocondas Mutter Zuàne
[Bass] Ein
Gondoliere Fahrer einer venezianischen Gondola (Gondel: ein Boot) http://de.wikipedia.org Isèpo
[Tenor] Ein
Schreiber Un
cantore Ein
Sänger 2.cantore 2.Sänger Un
pilota [Bass]
Ein Steuermann 1.voce
lontana 1.Stimme
aus der Ferne 2.voce
lontana 2.Stimme
aus der Ferne Un
barnabotto ossìa un monacco Ein
Priester bzw. Ein Mönch In
Liège / Lüttich werden 2 weitere Rollen gelistet: (Serpina und
Vespone beleben als kleinwüchsige Begleiter der gutherzigen Straßensängerin das
Bühnengeschehen) Serpina [ruolo silencio] [stumme Rolle] Vespone
[ruolo silencio] [stumme Rolle] |
Hintergrund
/ BackgroundEntstehung: Das
Libretto zu "La Gioconda" basiert auf Victor Hugos "Angelo, Tyrann
von Padua" und wurde von Arrigo Boito unter dessen Pseudonym Tobia Gorrio
verfaßt. (...) Im Einverständnis mit dem Textdichter nahm Ponchielli
bis zur endgültigen Fertigstellung 1880 (angegebene Quelle unten: 1876) zahlreiche
Kürzungen und Veränderungen vor, woraus sich schließlich fünf
Fassungen ergaben. Vor allen Dingen der dritte Akt hat bis zur Endfassung eine
fast vollständig neue Form angenommen, denn Ponchielli hat hier zusätzlich
eine Ballettszene, »Danza delle ore« eingefügt. Quelle: Harenberg
Opernführer Hugo
und Boito: Victor Hugo zielte mit seinem Stück von 1835 auf die Darstellung
der Schreckensverhältnisse während der Zeit des »Rats der Zehn«
mit seinem ausgebauten Spitzelwesen und den vielen kleinen Willkürherrschern.
Boito übernahm alle Hauptfiguren aus Hugos Stück, versah sie mit neuen
Namen und verlegte den Schauplatz der Handlung von Padua nach Venedig, ein glänzendes
Ambiente für eine »große Oper«. Quelle: A.Batta "Opera" Vorwegnahme
des Verismo: Allerdings weist die Handlung der "Gioconda" auch in
die Zukunft: der Verismo, der sich um die letzte Jahrhundetwende von Italien aus
über die ganze Opern-Welt verbreitete, ist in ihr vorweggenommen. Als Autor
des effektreichen Librettos zeichnete ein gewisser Tobia Gorrio. Kein Komponist,
kein Theaterbesucher hatte den Namen zuvor gehört, obwohl sein Träger
eine Berühmtheit war. (...) Niemand weiß, warum Boito zu dieser List
griff. Man hat vermutet, daß er einen Opernentwurf aus seinen Jugendjahren
für Ponchielli hervorgekramt und aufbereitet hatte. Boito selbst hüllte
sich, nachdem seine identität als Tobia Gorrio ermittelt worden war, in Schweigen. Quelle:
B.L.Scherer (Übersetzung: M.Danner), Beiheft zur CD CBS Balletteinlage: Im
"Danza delle ore / Tanz der Stunden" macht Ponchielli keinerlei Zugeständnisse
an die Historie. Trotzdem ist es schade, daß eine derartig melodische, zauberhafte
und zart orchestrierte Ballettmusik im Seidengewand Gounods und Delibes' in die
Hände Walt Disneys fiel und dann verdammt wurde. Quelle: B.L.Scherer (Übersetzung:
M.Danner), Beiheft zur CD CBS Die
Arie der Gioconda: Maria Callas erhielt ein Empfehlungsschreiben für Giovanni
Zenatello, einen ehemals gefeierten Tenor, der im Ruf stand, so etwas wie ein
Entdecker von Stimmen zu sein. (...) Das Vorsingen (1947) nahm einen gänzlich
anderen Verlauf als bei anderen zuvor. Zenatello war überzeugt, daß
hier die Stimme war, die er gesucht hatte: Das Problem, das ihm sofort vor Augen
stand, war die Bestzung besagter Oper für die Arena zu Verona, aus der eine
Stätte der Oper zu schaffen er sich immerhin seit 1913 bemüht hatte.
Die Callas sang ihm "Suicido" und so groß war sein Entzücken,
daß er bis zum Duett weiterblätterte und mit seinen 70 Jahren den Enzo
Grimaldo zu ihrer 23 jährigen Gioconda sang. Ordnungsgemäß wurde
sie für sechs Aufführungen der Oper verpflichtet - der Beginn war am
3.August (a.Q. 2.August). Quelle: J.B.Steane 1987 (Übersetzung: Pathé
Marconi), Beiheft zur CD EMI
Inhaltsangabe: s.u.
http://musirony.de.tl Hörbeispiele:
96 kbit/s, MP3 * Enzo Cielo
e mar!... (DF: einer
meiner Favoriten) Róbert Ilosfalvy [Tenor] 1967 Budapest
3:46 Min (auch: www.youtube.com)
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Danza delle ore / Tanz der Stunden (DF: das bekannteste Stück überhaupt,
auch außerhalb der Opernwelt) - Laut Angaben im Libretto beginnt der
Tanz der Stunden: die Stunden des Morgens, des Tages des Abends und der Nacht.
Lamberto Gardelli [Dirigent] 07.1967
Rom
8:56 Min (DF: auch durch Disneys "Fanatsia" wurde das Stück
bekannt, obwohl die Kritiken da weit auseinander gehen. Strauße, Nilpferde, Elefanten
und Alligatoren persiflieren die typischen Manierismen des klassischen Balletts
und tanzen eine dramatische Geschichte über eine geraubte Prinzessin und wilde
Piraten, wobei verschiedene Tiere verschiedene Tageszeiten repräsentieren. Auszüge
/ Experts Part 1a www.youtube.com Part
2 www.youtube.com
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Gioconda Suicidio!... (DF: nach Gina Cignas Karriere ist es jene
Stimme der Callas, mit der diese Rolle verbunden zu sein scheint; Rollendebüt
08.1947 in der Arena di Verona) Maria Callas [Sopran] 19.09.1952
Turin RAI
4:32 Min |